Verwaltungsgerichtshof verhandelt Klagen gegen Rheinbrücke

dpa/lsw Karlsruhe. Seit zwei Jahrzehnten wird über den Bau der zweiten Rheinbrücke in Karlsruhe diskutiert und gestritten, zum Teil auch vor Gericht. Nun beschäftigt sich der Verwaltungsgerichtshof damit.

Verwaltungsgerichtshof verhandelt Klagen gegen Rheinbrücke

Luftbild, aus einem Flugzeug aufgenommen, von der Rheinbrücke Karlsruhe. Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild

Der langwierige Rechtsstreit um den Bau der zweiten Rheinbrücke in Karlsruhe nimmt wieder Fahrt auf. Am Mittwoch beginnt die drei Tage lange Verhandlung am Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg. Wegen der Corona-Krise und des erwarteten großen Publikumsinteresses reisen die Richter dafür nach Karlsruhe, um in einem Bürgerzentrum der Stadt zu tagen.

Geklagt haben die Stadt Karlsruhe sowie der Umweltschutzbund BUND. Die Umweltschützer sehen Schutzgebiete und seltene Tierarten in Gefahr. Die Stadt Karlsruhe ist zwar nicht generell gegen eine Brücke, will sie aber unmittelbar neben der alten Brücke gebaut sehen. Die aktuelle Planung hingegen sieht vor, dass die neue Querung etwa 1,4 Kilometer entfernt von der alten entsteht. Die Klagen waren bereits 2017 eingereicht worden (Az.: 5 S 2834/17 und 5 S 2835/17).

Gegen die neue Brücke zwischen dem rheinland-pfälzischen Wörth und Karlsruhe gibt es seit Jahren erheblichen Widerstand und diverse juristische Auseinandersetzungen. Im vergangenen November war eine Klage des BUND vor dem Oberverwaltungsgericht Koblenz weitgehend gescheitert.

Die bestehende Rheinbrücke wurde 1966 eröffnet und ist inzwischen heillos überlastet. Ursprünglich wurde sie für bis zu 32 000 Fahrzeuge pro Tag geplant. Zuletzt wurde sie täglich von rund 80 000 Fahrzeugen genutzt. Die neue Brücke soll nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe etwa 107 Millionen Euro kosten. Bezahlt werden soll sie vom Bund.