VfB bei Eintracht vor richtungsweisendem Duell

Von Von Nils Bastek, dpa

dpa/lsw Stuttgart. Wer verliert, hängt erst mal unten drin. Das ist die Ausgangslage vor dem Spiel des VfB Stuttgart bei Eintracht Frankfurt. Beide Teams wollen unbedingt gewinnen - und beide plagen sich mit unterschiedlichen Problemen.

VfB bei Eintracht vor richtungsweisendem Duell

Stuttgarts Orel Mangala in Aktion. Foto: Tom Weller/dpa

Pellegrino Matarazzo überlegt sich seine Worte im Normalfall ganz genau. Was die Ausgangslage vor dem Spiel bei Eintracht Frankfurt am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) angeht, macht der Trainer des VfB Stuttgart daher unmissverständlich klar: Wer verliert, hängt erst mal unten drin. „Die haben auch ein bisschen Feuer unterm Arsch, ähnlich wie wir, deswegen erwarte ich ein energiegeladenes Spiel“, sagte der Amerikaner am Freitag. Nach zuletzt zwei Niederlagen und sieben Gegentoren will der schwäbische Fußball-Bundesligist in Frankfurt in die Erfolgsspur zurückkehren. Die kriselnde Eintracht ist nach drei Spielen sogar noch ohne Sieg.

Verlieren vermeiden, dieses Motto schwebt also ein wenig über der Partie am Sonntag. Während die Frankfurter sich nach dem misslungenen Saisonstart neben sportlichen Defiziten auch noch mit Querelen um die Problem-Profis Filip Kostic und Amin Younes plagen, will Matarazzo vor allem die Defensivprobleme seiner Mannschaft in den Griff bekommen. Acht Gegentore stehen schon jetzt auf dem Konto der Stuttgarter, zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison waren es nur fünf. „Sicherlich sind wir nicht ganz zufrieden mit den acht Gegentoren und der Art und Weise, wie einige dieser Gegentore entstanden sind“, sagte der 43-Jährige.

Immerhin deutet sich die Rückkehr seiner angestammten Mittelfeldzentrale um Kapitän Wataru Endo und Orel Mangala an. Nach langwierigen muskulären Beschwerden steht Mangala am Sonntag wieder im Kader der Schwaben, für einen Startelf-Einsatz reicht es beim Belgier aber noch nicht. „Wir wollen da kein Risiko eingehen“, sagte Matarazzo. „Ich habe schon die Vorstellung, dass er eine halbe Stunde spielen kann. Aber noch haben wir keine endgültige Entscheidung getroffen, was sinnvoll ist.“ An der Seite des Japaners Endo könnte stattdessen zunächst Atakan Karazor spielen, weil er eine etwas größere defensive Stabilität als Philipp Klement verspricht.

Aber Matarazzo wäre nicht Matarazzo, wenn er allein die Abwehrleistung seiner Mannschaft in den Fokus rücken würde. Stattdessen sagte er auch: „Wir wollen ab der ersten Minute Power reinbringen.“ Offensive Power. Dabei mithelfen könnte gleich der jüngst vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Omar Marmoush, den Matarazzo als Kandidaten für die Startelf bezeichnete. Der ebenfalls neu verpflichtete Angreifer Wahid Faghir wird nach seiner Reise zur dänischen U21-Nationalmannschaft dagegen wohl zunächst auf der Bank sitzen, ebenso wie das türkische Mittelfeldtalent Ömer Beyaz.

„Ömer zeigt immer wieder im Training, dass er nicht nur Potenzial hat, sondern auch leisten kann“, lobte Matarazzo den 18-Jährigen. „Er ist dabei und auf jeden Fall eine Option für uns für den Kader.“ Für die Startelf aber eher noch nicht. Hier sollen andere Spieler zunächst vorangehen. Und eine Niederlage unter allen Umständen verhindern.

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