Viel los beim leuchtenden Weinberg in Aspach

Beim leuchtenden Weinberg in Aspach erstrahlten die Weinreben in verschiedenen Farben, ein Besuchermagnet, der am Samstagabend zahlreiche Gäste anlocken konnte. Am Sonntag wurde dann nicht nur in den Weinberge gewandert, sondern über das ganze Gemeindegebiet.

Viel los beim leuchtenden Weinberg in Aspach

Mehrere große LED-Strahler ließen den Aspacher Weinberg in verschiedenen Farben erstrahlen. Der leuchtende Weinberg hat am Samstag unerwartet viele Besucherinnen und Besucher angelockt. Fotos: Alexander Becher

Von Kristin Doberer

Aspach. Sobald die Sonne am Samstagabend untergegangen war, ließ ein Lichtspektakel den Aspacher Weinberg in allen Farben leuchten. Mal in Blau, mal in Gelb, Violett oder Grün erstrahlten die Weinreben von der historischen Kelter bis zum Aussichtspunkt am Föhrenberg. Und zwischen ihnen spazieren zahlreiche Besucherinnen und Besucher gemütlich mit ihrem Weinglas in der Hand von einem Winzerstand zum nächsten. „Wir hätten nie gedacht, dass so viele Leute kommen. Wir wurden total überrannt“, sagt Günther Ferber, Vorstandsvorsitzender der Aspacher Weingärtnergenossenschaft (WG). Zwar seien die Stände gut vorbereitet und bestückt gewesen, doch schon um 21 Uhr haben die ersten für Nachschub sorgen müssen – und das, obwohl noch kurz vorher Regen gemeldet war. Ferber schätzt, dass zwischen 4000 und 5000 Menschen zum leuchtenden Weinberg gekommen sind. Denn die 3000 neuen „Kelter.Wein.Berg“- Gläser waren schnell ausverkauft, aus dem Bestand der WG mussten noch am Abend zusätzliche Gläser organisiert werden. „Und nach dazu haben viele ihr eigenes Weinglas mitgebracht“, betont Ferber.

Sowohl an der Kelter als auch auf dem etwa drei Kilometer langen Rundweg konnten die Besucher ihre Gläser dann an den Ständern der Aspacher Weinbauern wieder mit den heimischen Weinsorten auffüllen lassen, dazu gab es an jeder Station auch ein ganz unterschiedliches Essensangebot.

Schon nach kurzer Zeit ausverkauft: „Mit dem Ansturm hat keiner gerechnet“

An den einzelnen Ständen war viel los: „Nach nur 1¾ Stunden war das Essen schon ausverkauft“, berichtet Ilona Föll, an deren Stand es selbst gemachten Salzkuchen, Wengerterstickel und Dinetten gab. Noch am Abend ist sie noch mal schnell einkaufen gefahren, hat spät abends erneut gebacken und so für Nachschub gesorgt. 45 Kilogramm Mehl hat die Hobbybäckerin an dem einen Abend verarbeitet. „Und selbst dann konnten wir irgendwann nur noch Käse und Pfefferbeißer anbieten“, erzählt sie. „Damit hätten wir nie gerechnet.“

Trotz langer Schlangen seien die Leute aber sehr geduldig gewesen, die Stimmung entspannt und ausgelassen. Das berichten die Veranstalter auch von den anderen Ständen. Neben Mitgliedern der Weingärtnergenossenschaft (Familie Föll und Familie Sälzer) waren auch Weinbau Gruber, Schwarz und Holzwarth Weine mit einem Stand vertreten. Trotz der vielen Gäste hatte das Rote Kreuz keinen Einsatz und nur sehr wenige kaputte Gläser und Flaschen mussten am Sonntagmorgen eingesammelt werden. „Wir sind sehr dankbar, dass alles so gut geklappt hat“, sagt Joachim Schöffler von der Weingärtnergenossenschaft. Und obwohl die Weingärtner zum Teil mehrmals am Abend für Nachschub sorgen mussten, sind sie auf eines besonders stolz: „Ausgegangen ist uns der Wein nie. Und es gab die Getränke auch bis weit nach Mitternacht noch gut gekühlt“, sagt Schöffler.

Unklar, ob die Veranstaltung wiederholt wird

Die Veranstalter sind sich einig: Die Beleuchtung des Weinbergs war ein großer Anziehungspunkt für viele Besucherinnen und Besucher. Diese kamen nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern zum Beispiel sind einige auch aus Schorndorf, Remshalden oder Murrhardt angereist. „Wir wollten so etwas schon lange am Samstagabend vor einem Weinwandertag machen“, sagt Schöffler. Die Idee für die Beleuchtung sei vor etwa einem Jahr aufgekommen, nach einem Probelauf mit kleinen Strahlern habe man auch die Gemeinde überzeugen können, sich zu beteiligen.

Obwohl alle zufrieden mit der Veranstaltung waren, ist es deshalb auch noch nicht sicher, ob es eine Wiederholung geben wird. Darüber werde man erst noch sprechen müssen. Schließlich hat sich die Gemeinde eigentlich nur anlässlich ihres 50-Jährigen Jubiläums an der Veranstaltung beteiligt. „Und man muss sagen: ohne die finanzielle Unterstützung der Gemeinde und ohne die Hilfe der Bauhofmitarbeiter wäre das schwer zu stemmen gewesen“, sagt Ferber. Sollte es den leuchtenden Weinberg noch mal geben, hat man auch schon ein paar Ideen zur Verbesserung: „Vielleicht sollten wir den Weinberg eher von der Seite anstrahlen“, überlegt Ferber, damit man die Beleuchtung nicht nur von einem Standort aus gut sehen kann. Für Stimmung sorgten am Samstag außerdem fünf DJs an den Stationen, die ganz unterschiedliche Musik spielten. Beim Stand von Jungwinzer Marco Holzwarth gab es zum Beispiel aktuelle Hits mit DJ-Pult und Lichtanlage, beim Stand von Weinbau Schwarz dagegen ging es ganz zünftig zu. Hier sorgten die sogenannten „Flippers von Aspach“ von Klaus Hamann unter anderem mit einer Ziehharmonika für gemütliche Schunkelstimmung.

Aspacher Wandertag lädt zum Erkunden der ganzen Gemeinde ein

Der leuchtende Weinberg war aber nicht das einzige Event, das am Wochenende Menschen in den Weinberg gelockt hat. Mit dem Aspacher Volkslauf am Samstagnachmittag (siehe Sportteil) und dem traditionellen Weinwandertag „Kelter.Wein.Berg“ am Sonntag ging es am Wochenende sogar richtig sportlich zu. Eine weitere Neuheit war der 1. Aspacher Wandertag, den die Gemeinde ebenfalls als eine von verschiedenen Veranstaltungen anlässlich des Jubiläumsjahrs veranstaltet hat.

Am Sonntag konnten Wanderer von 9.30 bis 17.30 Uhr an sechs Stationen – verteilt auf dem Gemeindegebiet – Stempel sammeln. Start war ebenfalls an der Kelter in Kleinaspach, die weiteren Stationen waren das Wengertschützenhäusle in Allmersbach am Weinberg – hier hat Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff am Sonntag sogar selbst Stempel verteilt –, der Waldspielplatz Mühlhau zwischen Rietenau und Großaspach, die Gemeindehalle in Großaspach, Fautenhau und die Hardtwaldhalle. Nicht alle sind die 14 Kilometer lange Strecke ganz abgelaufen, aber je mehr Stempel man gesammelt hat, desto größer wird der Preis, den man sich beim Maimark abholen kann.

Und auch der Wandertag wird gut angenommen. Immer wieder kommen Wanderer und Radfahrer zu den Ständen, informieren sich über die Strecke, die anderen Stationen und tragen ihren Namen dann in ihr Stempelheft ein. Nicht alle, die am Sonntag zu den verschiedenen Stempelstationen kommen, hatten den Wandertag der Gemeinde auf dem Schirm. „Wir haben auch viel Laufkundschaft“, meint eine Mitarbeiterin der Gemeinde. Am Sonntag sind viele Wanderer oder Radfahrer ohnehin wegen des Weinwandertags zur Kelter gekommen und nehmen nun noch die ein oder andere Station des Aspacher Wandertags mit.