Viele Katholiken feiern Fronleichnam ohne Prozessionen

dpa/lsw Weingarten. Aufgrund der Coronakrise haben im Südwesten viele Katholiken in diesem Jahr ein etwas anderes Fronleichnams-Fest gefeiert. Durch die Pandemie waren zahlreiche traditionelle Prozessionen abgesagt worden - auch in Weingarten durften die Gläubigen nicht durch die Straßen ziehen. Die Auflagen hätten dabei nur schwer eingehalten werden können, sagte Pfarrer Ekkehard Schmid von der katholischen Kirchengemeinde St. Martin. „Man müsste Abstand zueinander einhalten und dürfte auch nicht singen. Das wäre ja ein Trauermarsch.“ Stattdessen gab es während des Gottesdienstes eine Art Miniatur-Prozession in der Basilika. Rund 20 Mitwirkende zogen durch das Kirchenschiff, während die Besucher sitzen blieben.

Viele Katholiken feiern Fronleichnam ohne Prozessionen

Ministranten, Pfarrer und Standartenträger laufen durch das Kirchenschiff der barocken Basilika. Foto: Felix Kästle/dpa

Auch andere Kirchengemeinden hatten sich Alternativen zu einer Prozession ausgedacht. In Möckmühl und Neuenstadt (beide Kreis Heilbronn) sollten Kinder und Jugendliche sich zum Beispiel mit ihren Familien bei einer Schnitzeljagd auf den Weg zu den Altarstationen machen. Dort erwarteten sie in diesem Jahr aber keine geschmückten Blumenaltäre, sondern Aufgaben und Gebetsimpulse, hieß es im Vorfeld bei der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Diözese selbst bot auf ihrer Homepage auch einen Hausgottesdienst für den Festtag an.

Im Mittelpunkt des katholischen Hochfestes Fronleichnam am zweiten Donnerstag nach Pfingsten steht die Eucharistie - die Umwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi. Der vor etwa 750 Jahren entstandene Name bedeutet „Leib des Herrn“. In vielen Pfarrgemeinden wird seit dem 13. Jahrhundert bis heute bei Fronleichnamsprozessionen die geweihte Hostie als Leib Christi durch die Straßen getragen.