„Viele wichtige Aufgaben liegen vor uns“

In feierlicher Gemeinderatssitzung ist Murrhardts Bürgermeister Armin Mößner für seine zweite Amtszeit verpflichtet worden

„Viele wichtige Aufgaben liegen vor uns“

Armin Mößner (Foto) spricht die Verpflichtungsformel nach. Als Stellvertreter des Rathauschefs nahm Stadtrat Winkle die Verpflichtung des wiedergewählten Bürgermeisters vor. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Er ist ein Mann schwäbischer Tugenden: fleißig und sparsam, zielstrebig und bodenständig, vielfältig ehrenamtlich engagiert und immer nah an den Menschen. So charakterisierte Stadtrat Andreas Winkle Bürgermeister Armin Mößner. Als erster ehrenamtlicher Stellvertreter des Rathauschefs nahm er dessen Verpflichtung auf die zweite Amtszeit vor.

Zur Erinnerung: Am 21. Juli wählten die Einwohner der Walterichstadt Mößner mit 83,7 Prozent wieder. Die Wahlbeteiligung betrug indes nur 33,6 Prozent, was die auf den ersten Blick überwältigende Zustimmung doch etwas relativiert. Vor vielen Gästen erhob Mößner in der feierlichen öffentlichen Gemeinderatssitzung in der Festhalle die rechte Hand und sprach Winkle die Verpflichtungsformel nach.

Der CDU-FWV-Fraktionsvorsitzende Winkle bilanzierte kurz Mößners erste Amtszeit, deren Schwerpunkt die Sanierung wichtiger städtischer Einrichtungen sowie die Erschließung neuer Baugebiete war. Die geplante Investitionssumme in den Haushalten von 2012 bis 2019 betrug rund 67 Millionen Euro, zudem gelang es, rund 1,1 Millionen Euro Schulden abzubauen, sodass der Schuldenstand der Walterichstadt aktuell 6,7 Millionen Euro beträgt. Es folgte ein Reigen guter Wünsche und Geschenke fürs leibliche und seelische Wohl des bisherigen und künftigen Stadtoberhaupts.

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“

„Für Sie steht Murrhardt an allererster Stelle, und für Ihre Stadt stehen Sie erfolgreich rund um die Uhr im Rampenlicht der Öffentlichkeit“, betonte Landrat Richard Sigel. Mit dem erfahrenen Blick des Kämmerers durchleuchte Mößner kritisch den Haushaltsplanentwurf des Kreises. Er verliere aber auch die Zukunft und das große Ganze nicht aus dem Auge: „Murrhardt ist derzeit in der Erfolgsspur“ dank Mößners Arbeit als Bürgermeister und seinem guten Zusammenspiel mit dem Gemeinderat. „Sie sind ein echter Gewinn auch für den Kreis“, attestierte Sigel dem Schultes, der zudem bald den Naturparkvorsitz übernehmen wird.

Mößner honoriere die Leistungen der Vereine, führte die Vereinsförderung für die Jugend ein und unterstütze diese bei auftretenden Problemen, hob Barbara Hirzel hervor, Vorsitzende des Turnvereins. Im Namen der 125 Murrhardter Vereine sagte sie ihm deren Unterstützung zu, um die anstehenden Herausforderungen mit Augenmaß fürs Machbare zum Wohle der Stadt anzupacken.

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“, gab Pfarrer Hans Joachim Stein dem Bürgermeister als biblisches Leitwort mit. Indem er sich frage, was er guten Gewissens vor seinem Schöpfer verantworten könne, gewinne er Unabhängigkeit, und der Blick werde „frei von Parteiinteressen für das, was wirklich dran ist“, sagte der geschäftsführende Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Murrhardt im Namen des Arbeitskreises christlicher Kirchen der Walterichstadt.

Es gelte, weiterhin gemeinsam an der Stärkung und Weiterentwicklung des Schulstandorts zu arbeiten, „um unseren Kindern und Jugendlichen den bestmöglichen Start ins Leben zu gewährleisten“, verdeutlichte Martina Mayer, Rektorin der Walterichschule und geschäftsführende Schulleiterin, im Namen der Murrhardter Schulen. Die Mitarbeiter der Stadt „tun sich oft mit Veränderungen sehr schwer“, aber „Sie haben eine starke Mannschaft im Rücken, nehmen Sie diese von Anfang an mit ins Boot“, so werden die Ziele „schneller und unbeschwerter erreicht“, betonte Katja Döz, Gruppenleiterin der Hörschbach-Kita und Personalratsvorsitzende für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung. „Sie sind ein Bürgermeister, wie man sich’s nur wünschen kann“, hob Stadtrat Edgar Schäf im Namen des Gemeinderats hervor. Er gebe den Weg vor, und der Gemeinderat versuche mitzugehen: „Wir haben sehr viel gemeinsam auf den Weg gebracht“, darum sei Murrhardt nun eine aufstrebende Stadt, so der zweite ehrenamtliche Stellvertreter des Bürgermeisters.

„Sie geben mir Zuversicht und Rückenwind für die weitere Amtszeit“, freute sich Mößner. Ohne die konstruktive Zusammenarbeit mit den Stadträten „wäre vieles nicht möglich gewesen, wir konnten wichtige Weichenstellungen für die Stadt treffen“, verdeutlichte er. Ebenso verbinde die Walterichstadt und den Landkreis eine gute Zusammenarbeit, und er habe das gute Gefühl, dass Landrat Sigel „das Obere Murrtal, dessen Herausforderungen und Interessen fest im Blick hat, nach uns schaut, zuhört und tut, was möglich ist“.

Er sei den Vereinen sehr verbunden: Gemeinderat und Stadtverwaltung müssten diese unterstützen und fördern, denn sie „sind der Kitt unserer Stadtgemeinschaft, leisten vieles im Ehrenamt, was unsere Stadt mit den Stadtbezirken und Teilorten so liebens- und lebenswert macht“. Weiter hob Mößner das gute Miteinander der Kirchen und die sehr gut funktionierende Zusammenarbeit der Kirchen mit der bürgerlichen Gemeinde hervor. Er sehe seine Verantwortung im Amt vor den Menschen und als Mensch vor Gott. Auch die Schulen „liegen mir sehr am Herzen“.

„Es tut gut, sich auf Mitarbeiter verlassen zu können“

Der Bürgermeister dankte allen 290 Mitarbeitern der Stadt, Stadtwerke und des Zweckverbands Bauhof Murrhardt-Sulzbach, besonders Dagmar Wiegers-Schäffler im Vorzimmer: „Es tut gut, sich auf Mitarbeiter verlassen zu können, die die Herausforderungen mit Tatkraft, Mitdenken und professionellem Handeln meistern.“ Das sei nicht immer einfach mit einem fordernden Chef, der hohe Ansprüche an sich und seine Verwaltung hat. „Viele Aufgaben liegen noch vor uns“, betonte Mößner, wie Breitbandausbau und Digitalisierung, Hochwasserschutz und Wohnungsbau. Zudem eine Weiterentwicklung in Richtung einer kleinen Gartenschau mit Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans und ein kommunales Klimaschutzprogramm.

Abschließend versprach der Rathauschef, sich weiterhin „mit ganzer Kraft, bestem Wissen und Gewissen für das Wohl der Bürger, das Gemeinwesen und die Stadt als Institution“ einzusetzen.