Auf der Hauptversammlung werden Bernadette Martini, Stefan Jung, Klaus Rehkugler und Serdar Tasci in das Kontrollgremium gewählt.
Von Carlos Ubina
Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat in seiner Hauptversammlung die Weichen neu gestellt. Zumindest in personeller Hinsicht, da im Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten Veränderungen vollzogen wurden. Serdar Tasci ist dabei die prominenteste Neubesetzung. Der frühere Abwehrspieler gehört, wie von unserer Redaktion zuvor berichtet, ab sofort zum Kontrollgremium. Der 38-Jährige wird vom Verein entsandt und soll künftig die Sportkompetenz stärken.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Bernadette Martini, Stefan Jung, Klaus Rehkugler und Serdar Tasci vier Neuzugänge im Aufsichtsrat begrüßen dürfen, die ein breit gefächertes Spektrum an Expertisen und Erfahrungswerten abbilden. Sie alle werden die Gremienarbeit mit ihren Impulsen bereichern“, sagte der Präsident und Aufsichtsratsvorsitzende Dietmar Allgaier. „Es war uns ein zentrales Anliegen, unterschiedliche Blickwinkel im Gremium zu vereinen und zudem auch Profifußballkompetenz wieder direkt personell zu verankern.“
Tasci, der mit dem VfB 2007 Meister wurde, hatte sich bislang nicht für den VfB engagiert und soll als frische Kraft fungieren. Jung wurde auf der Hauptversammlung am Dienstag ebenfalls als Vertreter des Vereins in den Aufsichtsrat gewählt. Er komplettiert die Vereinsführung mit Allgaier und Vizepräsident Andreas Grupp (gehört wie der Präsident auch zum Präsidialausschuss) im Kontrollgremium. Jung war auf der Mitgliederversammlung im vergangenen März als Neuling in das Präsidium gewählt worden. Mittlerweile hat sich der 45-Jährige beim VfB eingearbeitet. Beeindruckt hatte Jung zuvor vor allem durch seine Vita. Er blickt auf eine erfolgreiche Zeit als Gründer und Unternehmer zurück.
Als weitere Vereinsvertreterin sitzt künftig zudem Bernadette Martini im Aufsichtsrat. Sie ist die Nachfolgerin der kürzlich zurückgetretenen Beate Beck-Deharde. Die Unternehmerin aus Frickenhausen hatte sich mit kritischen Einlassungen verabschiedet. Martini stellt nun keine unbekannte Größe dar. Jahrelang wirkte sie im Vereinsbeirat mit. Zuletzt kandidierte die Hotelbesitzerin für das Präsidium, wurde aber nicht gewählt. Auf Basis ihrer Verbindungen in die organisierte Fanszene soll sie in neuer Funktion tätig sein und Aspekte aus der Perspektive der Anhängerschaft einbringen. „Jung, Martini und Tasci besetzen damit die drei bisher vakanten Aufsichtsratssitze“, teilte der VfB mit.
Beim Anteilseigner Mercedes hat sich zudem ein Wechsel vollzogen. Peter Schymon scheidet wie erwartet aus, da er dem Vernehmen nach das Unternehmen verlässt. Für ihn schickt der Autohersteller Klaus Rehkugler in das Kontrollgremium. Sein Titel beim Nachbarn mit dem Stern: Vice President Product Management & Global Training Mercedes Benz. Schymons bisherigen Platz im Präsidialausschuss nimmt jedoch der zweite Mercedes-Vertreter Franz Reiner ein, der bereits seit 2016 im Aufsichtsrat sitzt. Der Veteran ist nun auch stellvertretender Aufsichtratschef.
Weiterhin dabei sind die beiden Porsche-Vertreter Lutz Meschke (ebenfalls Stellvertreter mit Sitz im Präsidialausschuss) und Albrecht Reimold sowie die frühere Landesministerin Tanja Gönner (Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie), Alexander Kläger (SAP) und Tobias Röschl (Sportausrüster Jako), sodass der Aufsichtsrat nun wieder aus zwölf Personen besteht.