Bad Friedrichshall

Vierjähriger stirbt nach Fenstersturz: Freispruch für Mutter

Nach dem tödlichen Sturz eines vierjährigen Jungen aus einem Dachfenster muss die Mutter nicht ins Gefängnis – aber in eine psychiatrische Klinik.

Vierjähriger stirbt nach Fenstersturz: Freispruch für Mutter

Die Mutter wurde im Prozess freigesprochen. (Symbolbild)

Von red/dpa

Nach dem tödlichen Sturz eines vierjährigen Jungen aus einem Fenster eines Dachbodens in Bad Friedrichshall (Kreis Heilbronn) ist die Mutter des Jungen freigesprochen worden. Wegen des „im Zustand der Schuldunfähigkeit begangenen Mordes“ sei die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet worden, teilte das Gericht mit. Das hatten demnach auch Staatsanwaltschaft und Nebenklage gefordert. Die Verteidigung hatte – bei Annahme der Schuldfähigkeit – auf fahrlässige Tötung plädiert und die Verhängung einer moderaten Geldstrafe beantragt.

Die Staatsanwaltschaft hatte der Frau in dem Mordverfahren vorgeworfen, ihren Sohn am 21. Januar aus dem Dachbodenfenster der Familienwohnung in Bad Friedrichshall geworfen zu haben und anschließend selbst gesprungen zu sein, um ihm und sich das Leben zu nehmen. Der Sohn starb an seinen schweren Verletzungen, die Angeklagte überlebte den Sturz schwer verletzt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Sie haben suizidale Gedanken? Hier wird Ihnen geholfen 

Wenn Sie selbst unter Depressionen leiden oder Suizidgedanken haben, wenden Sie sich bitte sofort an die Telefonseelsorge. Auch wenn eine nahestehende Person betroffen ist, zögern Sie nicht, die Telefonseelsorge zu kontaktieren. Telefonnummer: 0800 1110 111

Hilfe für Betroffene und Angehörige

Es ist wichtig, dass Eltern, Verwandte und Freunde besonders aufmerksam sind, wenn bei Kindern oder Jugendlichen Anzeichen von Depressionen oder Suizidgefahr auftreten. Im Jahr 2023 war Suizid die häufigste Todesursache bei jungen Menschen im Alter von 10 bis 25 Jahren.

Auch hier gibt professionelle Hilfe:

www.deutsche-depressionshilfe.de

Info-Telefon Depression für Betroffene und Angehörige: 0800 33 44 5 33

E-Mail-Beratung für Betroffene und Angehörige: bravetogether@deutsche-depressionshilfe.de

Kinder und Jugendtelefon: 116 111 (Montag bis samstags 14 bis 20 Uhr)

Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/