Vor Bayern-Star Ribéry: Schmid französischer Rekordspieler

Von Von Daniela Frahm, dpa

dpa/lsw Freiburg. Am vergangenen Wochenende zog Jonathan Schmid mit Franck Ribéry gleich, am Samstag wird er seinen Landsmann nun überholen und französischer Rekordspieler der Fußball-Bundesliga werden. Freiburgs Trainer Christian Streich kitzelt seinen Stammspieler.

Vor Bayern-Star Ribéry: Schmid französischer Rekordspieler

Freiburgs Jonathan Schmid spielt den Ball. Foto: Swen Pförtner/dpa/Archivbild

Dass er nun Franck Ribéry überholt, macht Jonathan Schmid auf einmal interessant. Normalerweise ist der Rechtsverteidiger des SC Freiburg nicht sehr gesprächig. In dieser Woche aber musste der 30-Jährige für seine Verhältnisse viel reden. Denn er hatte gleich mehrere Interviewanfragen auch aus seiner Heimat. Schließlich wird Schmid am Samstag im Auswärtsspiel der Freiburger beim FSV Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky) mit seinem 274. Spiel französischen Rekordspieler der Fußball-Bundesliga - vor Ribéry.

Der frühere Star des FC Bayern München hatte Schmid bereits am vergangenen Wochenende ein Glückwunsch-Video gewidmet, als der Freiburger mit ihm gleichzogen hatte. „Das hat mich sehr stolz gemacht, von so einem berühmten Spieler eine Nachricht zu bekommen“, sagte Schmid. Er will den 37-jährigen Ribéry nun aber noch distanzieren: „Ich habe in Freiburg noch einen Vertrag, und werde hoffentlich noch einige Spiele mehr machen.“

Sein deutlich berühmterer Landsmann bestritt seine Bundesliga-Spiele ausschließlich für den FC Bayern. Schmids Einsätze teilen sich auf den SC Freiburg (172 Spiele), bei dem er zum zweiten Mal unter Vertrag steht, auf die TSG 1899 Hoffenheim (23) und auf den FC Augsburg (78) auf. Als 18-Jähriger war Schmid, den alle nur Johnny nennen, vom Offenburger FV in die U19 des SC gewechselt, die damals von Christian Streich trainiert wurde. „Geredet hat er nicht viel, aber er konnte kicken“, erinnerte sich Streich, der seit Ende 2011 Cheftrainer der Breisgauer ist.

Vor dem 274. Bundesligaspiel von Schmid ergriff Streich die Gelegenheit, den Stammspieler besonders zu motivieren. „Der soll mal gut spielen am Samstag. Und zwar richtig, mit richtig viel Energie und mit Power. Er soll Mainz richtig zeigen, dass er so viele Spiele hat“, forderte der 55-Jährige. „Das ist doch auch kein zu hoher Anspruch, wenn einer ein Rekordspiel macht, sonst braucht man es ja auch nicht Rekordspiel nennen“, fügte er süffisant hinzu.

Die Video-Botschaft von Ribéry hatte sich der SC-Trainer vergangene Woche gewünscht, und er hat sie sich inzwischen auch selbst angeschaut. Er fand sie „super“ und „typisch“ für Ribéry. „Da hast du eine Bitte und schon wird sie erfüllt“, sagte er. Der Ex-Bayern-Profi hatte die Nachricht mit den Grußworten „Hallo Monsieur Streich, hallo Jonathan“ eröffnet. „273 Bundesliga-Spiele, Wahnsinn. Das schaffen nur die Besten. Viele Grüße nach Freiburg“, sagte Ribéry grinsend.

Anders als in der vergangenen Woche beim 0:3 gegen RB Leipzig will Schmid seinen Rekord nun mit einem Sieg garnieren und Wiedergutmachung für das Duell mit den Mainzern in der Hinrunde betreiben. Das damalige 1:3 gegen die 05er war ein Tief für die Freiburger - und ein Wendepunkt hin zu einem positiven Saisonverlauf.

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