Vorerst keine Flüchtlingskinder für den Südwesten

dpa/lsw Heidelberg/Rottenburg. Heidelberg, Baden-Baden, Stuttgart - eine Reihe von Kommunen will Flüchtlingskindern von den griechischen Inseln ein sicheres Zuhause bieten. Vorerst wird im Südwesten aber keines unterkommen.

Ungeachtet der Angebote mehrerer Südwest-Kommunen, Flüchtlingskinder aufzunehmen, werden diese anderweitig untergebracht. 47 auf den griechischen Inseln gestrandete Kinder und Jugendliche waren am Samstag vergangener Woche von Athen nach Hannover geflogen worden. Die Verteilung übernimmt nach weiteren Angaben des baden-württembergischen Sozialministeriums der Bund. Diesmal sei das Land nicht zum Zuge gekommen. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass Baden-Württemberg doch berücksichtigt werde, wenn noch mehr Kinder nach Deutschland geholt würden.

Einige der jetzt eingetroffenen Kinder sollen dauerhaft in Kommunen in Niedersachsen bleiben. Etwa 20 von ihnen haben in Deutschland Verwandte.

Im Südwesten hatte sich etwa Heidelberg zur Aufnahme von bis zu fünf jungen Flüchtlingen bereiterklärt. Das städtische Kinder - und Jugendamt sei vorbereitet, hieß es dort kürzlich. Rottenburg im Kreis Tübingen, dessen Erster Bürgermeister Thomas Weigel sich auf Lesbos einen persönlichen Eindruck über die Situation in den überfüllten Flüchtlingslagern verschafft hatte, wollte rund zehn jungen Menschen ein sicheres Zuhause bieten. Um die Hilfesuchenden wollten sich daneben Stuttgart, Konstanz, Freiburg, Baden-Baden sowie die Landkreise Ludwigsburg, Tübingen und Esslingen kümmern.

Auch andere Bundesländer hatten die Aufnahme von Kindern angeboten. Deutschland plant, 350 bis 500 Kinder von den griechischen Inseln aufzunehmen. Insgesamt sollen nach Angaben der Europäischen Kommission rund 1600 kranke Kinder und unbegleitete Minderjährige umgesiedelt werden. Bisher sind allerdings vor einigen Tagen lediglich zwölf Minderjährige nach Luxemburg gebracht worden.