Vorzeitiges Spielzeitende: Streit in Konstanzer Kulturszene

dpa/lsw Konstanz. Die Corona-Pandemie hat die aktuelle Spielzeit in Konstanz vorzeitig beendet und sorgt nun für einen heftigen Streit in der städtischen Kulturszene. Der Intendant des Konstanzer Theaters, Christoph Nix, beschuldigt seine Kollegin der Südwestdeutschen Philharmonie, Insa Pijanka, ihn in einem Schreiben an die Orchestermitglieder diffamiert zu haben. „Es ist schade, dass nun auch im Kulturbereich unter Leitungspersonen der persönliche Umgang in dieser Weise verroht“, teilte Nix am Dienstag mit.

Hintergrund des Zwists sind unterschiedliche Haltungen zum frühzeitigen Ende der Spielzeit 2019/2020. Nix kritisierte die Entscheidung des Konstanzer Gemeinderats von Anfang Mai; bei der Philharmonie findet sie dagegen Zustimmung.

In der E-Mail an ihre Mitarbeiter schrieb die Orchesterintendantin: „Und es bringt auch nichts, sich wie Christoph Nix öffentlich mit den Trägern anzulegen und Forderungen zu stellen, das Ende der Saison wieder aufzuheben! Eine derart konfrontative Haltung schadet uns nur in der Zukunft und ist nicht mehr als ein persönliches Kettenrasseln von einer Person, die sich nicht mehr darum kümmern muss, was nach der Sommerpause passiert.“

Pijanka sagte am Dienstag, es sei traurig, eine Saison auf diese Weise beenden zu müssen. Die Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ließen jedoch keine andere Wahl. In dem Schreiben sei es darum gegangen, ob und unter welchen Bedingungen die Philharmonie vor der Sommerpause und im Herbst wieder spielen könne. „Herr Nix und ich haben hierzu unterschiedliche Meinungen und Vorgehensweisen.“

Zudem gebe es erhebliche Unterschiede bei den Vorgaben für einen Spielbetrieb an Theater und Orchester, sagte Pijanka weiter. „Da es sich um eine intern geäußerte Kritik handelt und ich seine Vorgehensweise nicht öffentlich kritisiert habe, hätte ich eine persönliche Kontaktaufnahme erwartet und keine Pressemeldung.“