Wahlkampf über die sozialen Medien wird kaum wahrgenommen

dpa/lsw Stuttgart. Der Einfluss der sozialen Medien im Landtagswahlkampf und seine Reichweite sind nach einer Umfrage wohl nicht so hoch wie oft vermutet. Die Menschen in Baden-Württemberg informieren sich nach einer Umfrage am häufigsten aus dem Fernsehen, dem Radio und der Tageszeitung über die Landespolitik. Es folgen Webseiten und Gespräche, wie aus den Ergebnissen einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa und der Universität Hohenheim hervorgeht. Am seltensten nutzten sie die Internetplattformen, um sich über Landespolitik zu informieren.

Wahlwerbung über Facebook werde nur von jedem fünften befragten Wahlberechtigten in Baden-Württemberg wahrgenommen. Noch schlechter schneiden demnach YouTube und Instagram ab. WhatsApp, Twitter und TikTok sind für nur deutlich weniger als zehn Prozent relevant. Während 18- bis 29-Jährige den Wahlkampf über Bild-orientierte Kanäle wie Instagram und YouTube wahrnehmen, spielt Facebook für die 30- bis 44- Jährigen die größte Rolle, wie es weiter hieß.

Auch die Reichweite der Wahlkreiskandidatinnen und -kandidaten über die sozialen Medien bleibt laut Umfrage sehr überschaubar. Knapp mehr als zehn Prozent der Wähler habe auf diesem Weg etwas von den Politikern der CDU, der Grünen oder der SPD in ihrem Wahlkreis erfahren. Bei den Kandidaten der FDP, der AfD und der Linken sind es demnach lediglich drei bis sieben Prozent. Wahrgenommen wird laut Umfrage vor allem der Kandidat oder die Politikerin, zu dessen oder deren Partei man neige.

Am häufigsten würden Wahlplakate der Parteien registriert, 68 der Befragten stimmten hier zu. Es folgen Informationsmaterialien wie Flugblätter, Handzettel, Broschüren und Postwurfsendungen sowie Wahlspots im Fernsehen. Wegen der Pandemie kaum wahrgenommen werden dagegen direkte Ansprachen auf Wahlveranstaltungen und an Wahlkampfständen.

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