Ein Kreisverkehr am Hedelfinger Platz und zwei Anschlüsse an die B10 sollen die Neckarvororte entlasten.
Von Alexander Müller
Stuttgart - Im Neckartal geht es rund: In den vergangenen Jahren wurden zahlreichen Maßnahmen für eine bessere Verkehrsführung in den Oberen Neckarvororten umgesetzt. Ende Oktober ist der zweite Teil der Hauptradroute 2 zwischen Wangen und Hedelfingen fertig geworden. Doch noch ist das städtische Konzept nicht komplett umgesetzt. „Es fehlt noch der Lückenschluss“, sagt Hedelfingens Bezirksvorsteher Kai Freier.
Im Mittelpunkt steht der seit Jahren geforderte Kreisverkehr am Hedelfinger Platz. Schließlich ist die Ortsmitte des Stadtbezirks zusammen mit der Rohrackerstraße einer der Lärm- und Emissionsschwerpunkte in der Landeshauptstadt. Mehr als 20 000 Fahrzeuge rollen täglich über die Verbindung zwischen dem Neckartal und dem Stuttgarter Hafen sowie den Fildern. Im ersten Schritt hat die Stadtverwaltung daher im Vorjahr in einem Pilotprojekt in Hedelfingen, als einem von drei Stadtbezirken neben Möhringen und Zuffenhausen, ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde zwischen 22 und 5 Uhr eingeführt.
Für einen besseren Verkehrsfluss soll der Kreisverkehr am Hedelfinger Platz sorgen. Laut einem Gutachten könnte eine einspurige Fahrbahn die erwartete Verkehrsmenge auf der Filderauffahrt allerdings nicht aufnehmen. Laut den Modellberechnungen würde der Verkehr täglich über mehrere Stunden zum Erliegen kommen.
Die Lösung: Zwei Anschlüsse an die B10 in Hedelfingen und Wangen. Durch eine Zufahrt an der Straße Am Westkai in Hedelfingen in Richtung Stuttgart sowie wenige Hundert Meter weiter eine Ausfahrt in Wangen, kann der Verkehr Experten zufolge von den Nebenachsen auf die B10 verlegt werden. Nach jahrelangen Debatten hat das für die Bundesstraße zuständige Regierungspräsidium eine Freigabe erteilt, und auch der Gemeinderat hat zugestimmt. Bereits während der Sperrungen für den Bau der Hauptradroute 2 haben sich die provisorischen B-10-Anschlüsse positiv auf den Verkehr ausgewirkt. Dafür soll der geplante Umbau der Otto-Hirsch-Brücken sorgen. Laut den Plänen soll für 25 Millionen Euro vor allem die Situation für Rad- und Fußgänger deutlich verbessert werden. Sollte der Gemeinderat das nötige Geld bereitstellen, könnte der Rückbau von vier auf zwei Spuren 2026 beginnen.