Verdi setzt Warnstreiks im öffentlichen Dienst fort

dpa/lsw Stuttgart. Zwei Tage vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst hat es weitere Warnstreiks in Baden-Württemberg gegeben. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi legten am Dienstag mehr als 5000 Beschäftigte vorübergehend ihre Arbeit nieder. Bestreikt wurden nach Gewerkschaftsangaben Stadtverwaltungen, Müllabfuhr, Kliniken, Kitas und weitere Dienststellen. Schwerpunkte waren Stuttgart und Karlsruhe.

Verdi setzt Warnstreiks im öffentlichen Dienst fort

Ein Mann trägt beim Warnstreik eine Mütze mit dem Verdi Logo. Foto: Christophe Gateau/dpa/Archiv

Zwischen der Gewerkschaft und dem Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) kam es zum Streit um Warnstreiks in Kliniken. Kuhn twitterte am Montag, er verstehe nicht, warum in Zeiten der Coronakrise ausgerechnet das städtische Klinikum bestreikt werde. „Eine Position der Verantwortung ist das nicht.“ Darüber berichtete die „Stuttgarter Zeitung“.

Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross hielt dem Oberbürgermeister entgegen, dass sein Klinikum bereits mit Abwerbeprämien arbeite, weil zu den jetzigen Konditionen nicht genügend Fachpersonal zu gewinnen sei. „Bevor er seine eigenen Beschäftigten wiederholt angreift, sollte er lieber seinen Arbeitgeberverband endlich zur Ordnung rufen.“

Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro. Zwei Verhandlungsrunden waren ohne Ergebnis geblieben. Verdi hatte daraufhin die Beschäftigen zu Warnstreiks aufgerufen.

Die Arbeitgeber bieten insgesamt 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in drei Jahresstufen an. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am Donnerstag in Potsdam.