Warten auf ersten Heimsieg: VfB rettet immerhin Union-Remis

Von Von Kristina Puck und Claas Hennig, dpa

dpa Stuttgart. Der VfB Stuttgart kann in dieser Saison zu Hause einfach nicht gewinnen. Der Aufsteiger musste sich im Duell der beiden Überraschungsteams gegen den 1. FC Union Berlin mit einem 2:2 (0:1) zufriedengeben und nutzte die Euphorie aus dem 5:1 in Dortmund nicht für den ersten Heimsieg in der Fußball-Bundesliga.

Warten auf ersten Heimsieg: VfB rettet immerhin Union-Remis

Stuttgarts Nicolás González und Unions Robin Knoche (l-r.) im Duell um den Ball. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Treffer von Marvin Friedrich (4. Minute) und Taiwo Awoniyi (77.) schienen am Dienstagabend den Unterschied zugunsten der lange effizienten Unioner auszumachen. Doch ein Doppelschlag des in der 80. Minute eingewechselten Sasa Kalajdzic (85./90.) in der turbulenten Schlussphase rettete den Schwaben immerhin einen Punkt. Schiedsrichter Sascha Stegemann hatte den zweiten Treffer von Kalajdzic zunächst nicht gegeben wegen Handspiels. Nach Videobeweis entschied er doch auf Tor.

Drei Tage nach dem Spektakel in Dortmund zeigten die Stuttgarter, warum sie in dieser Saison im heimischen Stadion bei weitem nicht so erfolgreich sind wie in der Fremde. Die Berliner setzten den VfB sofort unter Druck - und das ohne die verletzten Offensivkräfte Max Kruse, Joel Pohjanpalo und Marcus Ingvartsen.

Dennoch kamen sie schnell zum Erfolg - durch einen Verteidiger. Nach einer Freistoßflanke von Kapitän Christopher Trimmel war Friedrich per Kopf zur Stelle und ließ Gregor Kobel im Stuttgarter Tor keine Chance. Dabei hatte VfB-Trainer Matarazzo die Standardstärke der Köpenicker hervorgehoben. Für Friedrich war es das fünfte Bundesliga-Tor - jedes Mal war Trimmel nach einem Standard der Vorbereiter.

Beim ersten Wiedersehen der beiden Clubs seit der Relegation im Mai 2019, als Union aufstieg und die Stuttgarter in Liga zwei schickte, waren die Gäste auch nach ihrer Führung die bessere Mannschaft. In der Defensive standen die Berliner sicher und wurde nur selten von den Stuttgartern gefordert.

Im Spiel nach vorn kam Union, bei denen der frühere VfB-Kapitän Christian Gentner verletzt das Spiel nur von der Tribüne aus beobachtete, immer wieder in gute Schusspositionen. So zwang Cedric Teuchert VfB-Keeper Kobel (23.) zu einer starken Reaktion.

Die Stuttgarter machten sich das Leben selbst schwer. Ungenauigkeiten im Aufbau ließ das Spiel der Schwaben immer wieder stocken. Mateo Klimovicz' Schuss, den Union-Torwart Andreas Luthe (14.) mit Mühe abwehrte, war noch die einzige nennenswerte Aktion:

In der Pause reagierte Matarazzo, der schon nach dem Aufwärmen auf Orel Mangala kurzfristig verzichten musste. Er brachte Daniel Didavi und Tanguy Coulibaly. Beide belebten sofort das Spiel. Vor allem Didavi war sofort Dreh- und Angelpunkt. Nach seinem Pass scheiterte Nicolas Gonzalez (48.) mit einem Seitfallzieher an der Latte, drei Minuten danach setzte der argentinische Nationalspieler nach einer Coulibaly-Flanke einen Kopfball knapp am Tor vorbei.

Auch in der Folgezeit blieben die Gastgeber dominant und drängten die Berliner in deren Hälfte. Doch machte der VfB zu wenig aus der Überlegenheit und kam nur zu wenig Chancen. Die beste leitete Union-Torwart Luthe mit einem schwachen Pass ein. VfB-Kapitän Gonzalo Castro (63.) hätte den Fehler beinahe genutzt, doch Luthe, Friedrich und Robin Knoche verhinderten mit vereinten Kräften den Ausgleich. Als Awoniyi auf 2:0 für die Berliner erhöhte, schien die Entscheidung gefallen zu sein. Dann kam der große Auftritt von Kalajdzic.