Baden-Württemberg

Warum 2024 weniger Holz geschlagen wurde

Für viele Menschen ist der Wald ein Ort für Spaziergänge und Erholung. Er ist aber auch Wirtschaftsfaktor. Neue Zahlen zeigen, wie viel Holz in den Wäldern im Südwesten gemacht wird.

Warum 2024 weniger Holz geschlagen wurde

Nassholzlager in Lenzkirch

Von red/dpa/lsw

In den Wäldern Baden-Württembergs ist im vergangenen Jahr etwas weniger Holz geschlagen worden. 2024 wurden zehn Millionen Kubikmeter Holz gemacht, wie das Statistische Landesamt in Fellbach bei Stuttgart mitteilte. Der Holzeinschlag lag damit vier Prozent unter dem Vorjahr, aber 14 Prozent über dem mehrjährigen Durchschnitt von 2014 bis 2023. Mehr als 70 Prozent der Holzernte entfielen auf Fichte, Tanne und Douglasie. Buchen und sonstiges Laubholz machten ein gutes Fünftel aus. 

Ein Kubikmeter ist ein Würfel mit einer Seitenlänge von einem Meter. Die Einheit ist ein theoretisches Maß für die Holzmasse. Zum Vergleich: Zwar hängt es von der Holzart und dem Typ des Lastwagens ab, aber wenn man davon ausgeht, dass ein Lkw um die 25 Kubikmeter Rundholz transportieren kann, wären das etwa 400.000 Lkw-Ladungen.

Land und Kommunen gehören fast zwei Drittel des Waldes

Der Rückgang geht den Statistiker zufolge unter anderem darauf zurück, dass im vergangenen Jahr weniger Holz aufgrund von Schäden geschlagen werden musste. Insgesamt wurden 3,8 Millionen Kubikmeter schadhaftes Holz geerntet - gut ein Fünftel weniger als 2023. Die häufigste Ursache dafür waren weiterhin Insekten, insbesondere der Borkenkäfer. Sie verursachten mehr als die Hälfte der Schadholzmenge. Zweithäufigste Ursache waren Wind und Sturm.

Fast 40 Prozent Baden-Württembergs sind nach Angaben des Ministeriums für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz bewaldet. Mit 40 Prozent besitzen die Gemeinden und Körperschaften den größten Teil der Waldfläche. Der zweitgrößte Flächenanteil mit 35,9 Prozent ist in privater Hand. Insgesamt teilen sich 260.000 Eigentümerinnen und Eigentümer den privaten Waldbesitz. Dem Land gehören 24 Prozent der Waldfläche.

Der Wald besteht dem Ministerium zufolge zu 53,3 Prozent aus Nadelbäumen und zu 46,7 Prozent aus Laubbäumen. Der Wald soll unter anderem Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten, zu Spaziergängen einladen sowie für saubere Luft und ausgeglichenes Klima sorgen - aber auch Holz liefern. Die Bewirtschaftung sichere etwa 35.000 Arbeitsplätze im Südwesten. Den Großteil des Holzes verarbeiten Sägewerke und Holzindustrie in Baden-Württemberg.