Krypto-Crash

Warum fällt der Bitcoin? - Die aktuellen Gründe für den Kursrutsch

Der Bitcoin rauscht erneut in die Tiefe und verunsichert Anleger weltweit. Was steckt hinter dem plötzlichen Kursrutsch?

Warum fällt der Bitcoin? - Die aktuellen Gründe für den Kursrutsch

Der Bitcoin-Kurs bricht erneut massiv ein. Welche Rolle BlackRock, makroökonomische Unsicherheiten und Liquidationen dabei spielen - alle Hintergründe im Überblick.

Von Matthias Kemter

Der Bitcoin hat in den vergangenen Tagen massiv an Wert verloren. Am heutigen Morgen hat der Leitcoin mit knapp 84.000 US-Dollar sogar den tiefsten Stand seit April erreicht. Ein Rückgang von über 30 Prozent im Vergleich zum jüngsten Allzeithoch im September. Aber warum fällt der Bitcoin gerade jetzt so stark? Aktuell kommen mehrere Faktoren zusammen. Der Überblick

1. BlackRock-ETF: Abfluss von über 500 Millionen US-Dollar

Ein entscheidender Auslöser für den jüngsten Kurssturz war der iShares Bitcoin Trust ETF von BlackRock. Allein am Dienstag verzeichnete dieser einen Rekordabfluss von 523 Millionen US-Dollar, der schlechteste Handelstag seit Einführung des Fonds im Januar 2024. Insgesamt haben US-Bitcoin-ETFs allein im November rund 3 Milliarden Dollar verloren, was etwa 32.000 BTC entspricht. Dieser Abverkauf hat das Vertrauen vieler Anleger erschüttert. Besonders, weil BlackRock als Institution eigentlich als Stabilitätsanker galt. Zwar verwaltet der Konzern weiterhin über 780.000 BTC im Auftrag von Kunden, dennoch wirkt der Abfluss wie ein Warnsignal.

2. Makroökonomische Unsicherheit & Zinssorgen

Hinzu kommen Unsicherheiten in der Geldpolitik. Die US-Notenbank Fed hat bisher keine klare Richtung für mögliche Zinssenkungen im Dezember oder Januar erkennen lassen. Gleichzeitig haben starke US-Arbeitsmarktdaten die Hoffnung auf rasche Lockerungen geschmälert, was Sorgen vor Liquiditätsengpässen befeuert. Der Markt tendiert daher risikobehaftete Assets wie Bitcoin zu meiden, um kurzfristige Gewinne der letzten Rally zu sichern.

3. Technische Korrektur - Liquidationen und Momentum-Reset

Analysten sprechen zudem von einer mechanischen Marktbereinigung. Seit dem 10. Oktober, als US-Zölle gegen China im Raum standen, kam es zu einer Spirale automatisierter Liquidationen im Kryptomarkt. Allein an diesem Tag wurden Positionen im Volumen von 19,2 Milliarden US-Dollar liquidiert. Der aktuelle Abverkauf ist also nicht zwingend fundamental begründet, sondern folgt typischen Mustern einer technischen Korrektur.

4. Bitcoin-Wal verkauft seine letzten BTC

Ein weiterer Schock für die Community: Bitcoin-Wal Owen Gunden, einer der frühesten Großanleger im Markt, soll laut Arkham Intelligence alle verbleibenden 11.000 BTC abgestoßen haben, im Gegenwert von etwa 1,3 Milliarden US-Dollar. Dieser symbolträchtige Schritt hat das ohnehin geschwächte Vertrauen weiter untergraben. Die Verkaufswelle von Gunden begann bereits Ende Oktober und wurde als Zeichen für eine länger anhaltende Phase fallender Kryptokurse gewertet.

5. Stimmung am Tiefpunkt: Angstindex auf Jahrestief

Der Bitcoin Fear & Greed Index liegt aktuell bei 11 von 100 Punkten. Ein Extremwert, der auf massive Angst im Markt hindeutet. Dennoch deuten historische Daten darauf hin, dass genau solche Phasen häufig als Ausgangspunkt für eine Bodenbildung dienen. Auch in sozialen Netzwerken ist das Bild gespalten. Während einige den Rückgang als Gelegenheit sehen („buy the dip“), überwiegt die Skepsis. Laut Santiment fehlt bislang die typische Panikstimmung, die oft eine Trendwende ankündigt.