Der deutsche Leitindex DAX steht derzeit spürbar unter Druck. Warum die Aktien aktuell fallen, lesen Sie hier.
An der Börse geht es nach unten.
Von Lukas Böhl
Nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) wird der aktuelle Rückgang des DAX vor allem durch Entwicklungen in den USA ausgelöst. Dort nehmen die Sorgen über mögliche Kreditausfälle bei Regionalbanken deutlich zu. Das hat den Bankensektor unter Druck gesetzt und Anleger dazu bewegt, ihr Geld in vermeintlich sichere Häfen wie Gold oder Staatsanleihen umzuschichten. Gleichzeitig rechnen die Märkte inzwischen fest mit einer Zinssenkung der US-Notenbank, was zwar mittelfristig stützend wirken könnte, kurzfristig aber Unsicherheit verstärkt.
Zusätzlich sorgt der anhaltende „Shutdown“ der US-Regierung für Nervosität. Da sich Demokraten und Republikaner weiterhin nicht auf eine Lösung einigen können, steht der Staatsapparat teilweise still. Wichtige Wirtschaftsdaten werden verzögert oder gar nicht veröffentlicht, was die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage erschwert und die Volatilität an den Märkten erhöht.
Negative Impulse aus Asien und schwache Stimmung
Einen zusätzlichen Belastungsfaktor bilden laut der Helaba die internationalen Märkte. In Asien zeigen die Aktienindizes ebenfalls eine schwächere Tendenz, was die Stimmung an den europäischen Börsen weiter eintrübt. Futures deuten auf einen verhaltenen Handelsstart hin, was die Unsicherheit zusätzlich verstärkt.
Auch die Rohstoffmärkte liefern wenig Unterstützung: Der Ölpreis ist zuletzt deutlich gesunken, was ein Signal für eine eingetrübte globale Konjunkturerwartung ist. Sinkende Energiepreise können zwar langfristig entlastend wirken, gelten kurzfristig jedoch häufig als Zeichen nachlassender Wirtschaftsdynamik.
Technische Schwäche und charttechnische Risiken
Neben diesen fundamentalen Unsicherheiten spielt auch die charttechnische Lage eine Rolle. Laut Landesbank Hessen-Thüringen sind die jüngsten Erholungsversuche des DAX gescheitert. Der Index testet derzeit eine zentrale Unterstützung an der 21-Tage-Linie bei rund 24.058 Punkten. Direkt darunter liegen weitere wichtige gleitende Durchschnitte knapp unterhalb von 24.000 Punkten. Sollte diese Marke unterschritten werden, droht ein Rückgang bis auf etwa 23.285 Punkte – dem Tiefpunkt aus dem September. Zudem haben mehrere technische Indikatoren auf Verkaufssignale gedreht, was auf eine wachsende Abwärtsdynamik hindeutet. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Korrektur in den kommenden Tagen.