Der Herbst zeigt sich in Baden-Württemberg derzeit von seiner frostigen Seite. In vielen Regionen liegen die Temperaturen am frühen Morgen um den Gefrierpunkt oder sogar darunter.
Es kann bereits zu Bodenfrost kommen.
Von Lukas Böhl
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärt, warum es aktuell so kühl ist und wie es in den kommenden Tagen weitergeht.
Kühle Luft aus dem Norden
Ursache für die derzeit niedrigen Temperaturen ist ein ausgedehntes Hochdruckgebiet namens Petralilly, das sich über Finnland etabliert hat. Es lenkt von Nordosten her kühle Luftmassen polaren Ursprungs nach Baden-Württemberg. Besonders in den Nächten kühlt es dadurch stark ab, bei klarem Himmel sinken die Werte bis auf -1 Grad in Bodennähe.
Bodenfrost und Nebel am Morgen
Der DWD meldet vor allem im Mittelgebirgsraum und an Flusstälern wie Donau oder Rhein leichten Frost. Auch dichter Nebel mit Sichtweiten unter 100 Metern tritt in den Morgenstunden auf. Autofahrer müssen deshalb nicht nur mit kalten Temperaturen, sondern auch mit eingeschränkter Sicht rechnen.
Mystische Erscheinungen: „Seerauch“
Besonders an den Seen im Land – etwa am Bodensee – lässt sich derzeit ein seltenes Phänomen beobachten: der sogenannte Seerauch. Dabei steigt Nebel von der vergleichsweise warmen Wasseroberfläche auf, wenn er mit der kalten Herbstluft in Kontakt kommt. Der DWD beschreibt dieses Schauspiel als eine Form von Verdunstungsnebel, das vor allem Frühaufsteher erleben können.
Wetter in den kommenden Tagen
Nach der klaren und kalten Nacht auf Freitag erwartet der DWD zunächst weiter ruhiges Herbstwetter. Am Freitag ziehen dichtere Wolken auf, die Temperaturen steigen leicht auf 9 bis 15 Grad. Ab Samstag könnte es dann unbeständiger werden: Der ehemalige Hurrikan Humberto erreicht Europa und sorgt auch in Baden-Württemberg für Regen und stürmische Böen.