Haben Sie sich mal gefragt, warum die meisten Kinosessel rot sind? Die Antwort darauf ist überraschend.
Der Grund, warum Kinosessel rot sind, hat historische und praktische Gründe. Mehr dazu hier.
Von Matthias Kemter
Im 19. Jahrhundert erlebten Theater und Opernhäuser eine Blütezeit, geprägt von Komponisten wie Richard Wagner und Giuseppe Verdi. Die Säle wurden prunkvoll gestaltet, um den Besuch zu einem prestigeträchtigen Ereignis zu machen. Rot, oft kombiniert mit Gold, galt als Symbol für Reichtum, Macht und königliche Eleganz. Diese Assoziation wurde später auch auf Kinos übertragen, um den Besuchenden ein Gefühl von Exklusivität zu vermitteln, selbst wenn sie keine Opernbesucher waren.
Praktische Gründe - Funktionalität im Alltag
Neben der historischen Bedeutung hat die Farbe Rot auch zwei praktische Vorteile, die sie zur idealen Wahl für Kinosessel machen:
Rote Stoffe sind kaschieren Verschmutzungen, Abnutzungen und Flecken besonders gut. Dadurch wirken die Kinosäle länger gepflegt, und die Betreiber sparen Kosten für häufige Renovierungen.
Der sogenannte Purkinje-Effekt beschreibt, wie das menschliche Auge Farben bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen wahrnimmt. Im Dunkeln erscheint Rot weniger auffällig, da es Licht schlechter reflektiert als andere Farben wie Blau oder Grün. Das sorgt dafür, dass die Aufmerksamkeit der Kinobesucher:innen auf die Leinwand gelenkt wird und nicht auf die Umgebung.
Moderne Ausnahmen - Vielfalt in der Kinolandschaft
Obwohl Rot nach wie vor die Standardfarbe für Kinosessel ist, gibt es heute auch andere Farbvarianten. Manche Kinoketten setzen auf individuelle Farben, um sich von der Konkurrenz abzuheben oder ihr Branding zu unterstreichen. Dennoch bleibt das Bild des roten Kinosessels fest in unseren Köpfen verankert.