Viraler Trend aus China

Warum viele Chinesen ihr Gesicht mit Lotusblättern verhüllen

Skurrile Videos in den sozialen Medien zeigen Chinesen mit großen Blättern im Gesicht. Was wie ein Gag wirkt, hat eigentlich einen gesundheitlichen Hintergrund.

Warum viele Chinesen ihr Gesicht mit Lotusblättern verhüllen

Lotusblätter sind vielfältig einsetzbar, so auch als Sonnenhut oder Gesichtsmaske.

Von Jelena Maier

 Sie fahren damit auf Motorrädern, gehen Joggen oder Radfahren: Menschen in China benutzen Lotusblätter als Gesichtsmasken, um sich gegen die Sonne zu wappnen.

In humorvollen Videos auf Social Media ist zu erkennen, dass Löcher für Augen und Mund ausgeschnitten und die Blätter dann mit Schnüren um den Kopf gespannt oder am Helm befestigt werden.

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Im Netz gibt es hauptsächlich belustigte Reaktionen auf die millionenfach geklickten Clips. Viele User erinnert der Look wegen des Lotusstiels auf der Nase an die Kinderbuchfigur Pinocchio oder an riesige Moskitos.

Helle Haut ist in China ein Beauty-Standard

Doch in China ist es nicht ungewöhnlich, das Gesicht vor der Sonne zu verbergen. Helle Haut gilt dort als Schönheitsideal und wird mit dem Leben ohne körperliche Arbeit – und dadurch mit Wohlstand – assoziiert.

Zahlreiche Produkte wie UV-Jacken versprechen die optimale Abschirmung vor Sonnenlicht. Viele Frauen tragen außerdem die sogenannten Facekinis, also Bikinis für das Gesicht. Sie sind mittlerweile nicht mehr nur am Strand, sondern überall im Alltag zu sehen.

Den Usern gefällt besonders, dass die Verwendung der Lotusblätter umweltfreundlich und kostenlos ist. So wenig ästhetisch sie vielleicht aussehen mögen, für viele sind sie eine kreative Alternative zu herkömmlichen Sonnenschutzmitteln.

Aber in den Kommentaren der Videos kommt auch Kritik: Weil durch die Blätter die periphere Sicht eingeschränkt wird, könnte der Trend zu Unfällen, zum Beispiel im Straßenverkehr, führen.