Vogelgrippe-Auswirkungen

Was kostet ein Weihnachtsgans 2025? – Ein Überblick

Der traditionelle Gänsebraten gehört für viele Familien zum Fest dazu. Doch die Wahl der richtigen Gans ist nicht nur eine Frage des Preises, sondern auch des Tierwohls und der Qualität.

Was kostet ein Weihnachtsgans 2025? – Ein Überblick

Alles über die Kosten und Qualität einer Weihnachtsgans 2025: Preise, Tierwohl und Tipps für den bewussten Kauf.

Von Matthias Kemter

Das Jahr 2025 bringt besondere Herausforderungen für den Gänsemarkt. Laut dem Bundesverband Bäuerliche Gänsehaltung (BBG) mussten bereits rund 25.000 deutsche Gänse aufgrund der Vogelgrippe gekeult werden. Diese Verluste haben das Angebot an Gänsen aus artgerechter Haltung deutlich reduziert. Dennoch bleiben die Preise stabil. Für Gänse aus Weidehaltung zahlen Verbraucher zwischen 18 und 22 Euro pro Kilogramm. Tiefkühlgänse aus Polen oder Ungarn sind hingegen schon ab 7 Euro pro Kilogramm erhältlich, allerdings oft auf Kosten des Tierwohls.

Warum das Tierwohl beim Kauf eine Rolle spielt

Immer mehr Verbraucher legen Wert auf artgerechte Haltung. Doch was bedeutet das konkret? Gänse aus artgerechter Haltung haben Zugang zu Freiflächen, erhalten hochwertiges Futter und können ihr natürliches Verhalten ausleben. Besonders empfehlenswert sind Gänse mit EU-Bio-Siegel oder Siegeln von Bio-Anbauverbänden wie Demeter. Diese garantieren unter anderem, dass die Tiere Bio-Futter erhalten, Zugang zu Wasserflächen haben und ausreichend Platz zur Verfügung steht.

Preisunterschiede und ihre Hintergründe

Die Preisspanne bei Weihnachtsgänsen ist groß. Während Tiefkühlgänse aus dem Ausland oft günstiger sind, sollten Verbraucher die Hintergründe kennen. In Ländern wie Polen und Ungarn wird teilweise noch der Lebendrupf zur Daunengewinnung praktiziert, obwohl dieser in der EU verboten ist. Auch die Zwangsmast für Stopfleber ist in einigen Ländern erlaubt. Solche Praktiken stehen im starken Kontrast zu den Standards in Deutschland, wo strengere Vorschriften gelten. Gänse aus Freilandhaltung kosten zwar mehr, bieten jedoch die Gewissheit, dass die Tiere unter besseren Bedingungen gelebt haben. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt daher, auf deutsche Gänse zu setzen, um Tierwohl und Qualität zu unterstützen.

Freilandhaltung trotz Stallpflicht

Ein weiterer Aspekt, der 2025 relevant ist, betrifft die Kennzeichnung „Freilandhaltung“. Aufgrund der Vogelgrippe gilt in vielen Regionen Deutschlands eine Stallpflicht. Dennoch dürfen Gänse weiterhin als „Freilandhaltung“ verkauft werden, sofern die Stallhaltung nicht länger als zwölf Wochen andauert. Verbraucher sollten sich jedoch bewusst sein, dass diese Regelung die tatsächlichen Lebensbedingungen der Tiere nicht immer vollständig widerspiegelt.