Wegen Corona: Bundestag gibt bis zu einer Milliarde aus

dpa Berlin. Der Bundestag stellt massive Finanzmittel zum Kampf gegen den neuartigen Coronavirus zur Verfügung.

Wegen Corona: Bundestag gibt bis zu einer Milliarde aus

"Infektionsgefahr! Zutritt nur für Berechtigte" steht an der Tür am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene in Rostock. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

„Wir werden zusätzliche Haushaltsmittel zur Verfügung stellen bis zu einer Milliarde Euro“, kündigte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) vor einer Sitzung der Unionsfraktion in Berlin an.

Damit solle unter anderem mehr Forschung gefördert werden. Das Parlament wolle das klare Signal setzen: „Der Bundesgesundheitsminister, die Gesundheitsbehörden werden alle Mittel kriegen, die sie brauchen, um gegen die Coronakrise vorzugehen.“

Weltweit haben sich inzwischen mehr als 110.000 Menschen nachweislich mit dem neuen Coronavirus infiziert, die Dunkelziffer liegt Experten zufolge noch wesentlich höher.

In Deutschland waren am Montag die ersten beiden Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt geworden - beide Menschen stammten aus Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der Infizierten in Deutschland stieg bis Montagnachmittag auf 1139, knapp die Hälfte davon verzeichnete NRW.Als Reaktion auf die Coronavirus-Epidemie will der Bundestag sselbst nach Angaben aus der Union von kommender Woche auch keine Besuchergruppen mehr empfangen.

Das teilten der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller, sowie der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Grosse-Brömer (CDU) mit.

Täglich kommen den Angaben zufolge im Schnitt 6000 Besucher in den Bundestag. Einzelne Besucher könnten indes weiter im Bundestag empfangen werden.

In den Fraktionen wird zudem erwogen, bis Mitte oder Ende April keine Großveranstaltungen mehr durchzuführen. Bereits seit Dienstag sind Dachterrasse des Reichstagsgebäudes und Kuppel für Besucher geschlossen. Dies sei auch eine Reaktion auf die Empfehlung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Großveranstaltungen abzusagen, hieß es. Dienstreisen in Risikogebiete sollten nicht mehr genehmigt werden, sagte Müller. Er habe aber derzeit auch keinen entsprechenden Reiseantrag vorliegen. Bei alle anderen Dienstreisen sollte nachgedacht werden, ob diese zwingend nötig seien.

Müller erläuterte, Vertreter der Fraktionen seien mit Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und der Spitze der Bundestagsverwaltung in regelmäßigem Austausch, welche Maßnehmen der jeweiligen Lage entsprechend ungesetzt werden sollten.

Die begehbare Kuppel des Architekten Sir Norman Foster auf dem historischen Reichstagsgebäude gilt als eine Touristenattraktion. Sie wird laut Bundestag von jährlich mehr als zwei Millionen Menschen besucht. Schäuble hatte die Abgeordneten schon in der vergangenen Woche zur sorgfältigen Beachtung der Hygienemaßnahmen aufgerufen.