Karlsruhe

Wegen Steuerhinterziehung verurteilt - Domina wehrt sich

Sie hat einen „Sklaven“ finanziell regelrecht ausgenommen, aber die Einnahmen nicht in der Steuererklärung angegeben. Doch die Strafe des Amtsgerichts will die Frau nicht hinnehmen.

Wegen Steuerhinterziehung verurteilt - Domina wehrt sich

Die Domina wehrt sich gegen das Urteil. (Symbolbild)

Von red/dpa

Einem „Sklaven“ knöpfte sie jede Menge Geld ab, betrachtete dies aber nicht als Einnahmen: Nun geht eine Domina gegen eine Strafe wegen Steuerhinterziehung vor. Ihr Anwalt teilte mit, ein zunächst unbenanntes Rechtsmittel gegen das Urteil des Amtsgerichts Karlsruhe eingelegt zu haben. 

Damit bleibt zunächst offen, ob der Fall nach einer Berufung am Landgericht noch einmal verhandelt werden muss oder als sogenannte Sprungrevision ans Oberlandesgericht geht, welches das Urteil rechtlich prüft.

Das Amtsgericht hatte die 53-Jährige vergangene Woche zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro - 400 Tagessätzen à 25 Euro - verurteilt. Damit wäre sie vorbestraft. Der Verteidiger der Frau hatte auf Freispruch plädiert.

Richter: Devoten Kunden ausgenutzt

Doch aus Sicht des Richters hatte die Angeklagte durch zu niedrig angegebene Einkünfte einen Steuerschaden von rund 87.600 Euro verursacht. Das dem zugrunde liegende Geld soll die Frau von einem „Sklaven“ bekommen haben. 

Ihm soll sie den Angaben nach Prüfungen auferlegt haben, die unter anderem Geldzahlungen und die Auflösung eines Sparbuchs vorsahen. Der rund 15 Jahre jüngere Kunde hatte ihr nach eigener Aussage etwa 250.000 Euro überwiesen. Er sei davon ausgegangen, das Geld später zurückzubekommen.

Aus Sicht des Richters hatte die Frau einen devoten Kunden ausgenutzt. Der Verteidiger hingegen bezeichnete die Zahlungen als Schenkungen.