Weitere Häuser sollen „Im Reutle“ gebaut werden

Erste Überlegungen für mögliche Varianten werden im Gemeinderat Allmersbach im Tal diskutiert – Starke oder moderate Nachverdichtung ist die Frage

„Im Reutle“ in Allmersbach in Tal sollen neue Wohnhäuser gebaut werden. Es handelt sich dabei um eine Nachverdichtung. Die Gemeinderäte bekamen in ihrer jüngsten Sitzung städtebauliche Vorentwürfe vorgestellt – bei der ersten Variante sind 28, bei der zweiten 14 Wohneinheiten vorgesehen. Am Ende einer anschließenden Diskussion war das Fazit: Die Wahrheit liegt in diesem Fall wie so oft vielleicht in der Mitte.

Weitere Häuser sollen „Im Reutle“ gebaut werden

Für eine neue Wohnbebauung an der Straße „Im Reutle“ in Allmersbach im Tal liegen zwei Varianten vor, eine weitere wird erarbeitet. Foto: J. Fiedler

Von Ingrid Knack

ALLMERSBACH IM TAL. Bei dem Projekt handelt es sich um die fünfte Erweiterung des Baugebiets „Im Reutle“. Die Fläche, um die es geht, liegt zwischen der Schorndorfer Straße und der Straße „Im Reutle“. „Die Lage ist herrlich, man hat einen Blick über das ganze Tal“, befand Jochen Roos, Geschäftsführer des Backnanger Stadt- und Landschaftsplanungsunternehmens Roosplan.

„Seit drei Jahren sind wir mit dem Grundstückseigentümer im Gespräch“, erklärte Bürgermeister Ralf Wörner. Darüber hinaus betonte er, dass es darum gehe, „dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Ich bin froh, wenn wir das nicht auf der grünen Wiese tun müssen.“ Zudem hat sich die Kommune auf die Suche nach geeigneten Bauträgern gemacht. 2014 seien erste städtebauliche Überlegungen in Bezug auf die Erweiterung des Baugebiets angestellt worden, sagte Jochen Roos. Vor zwei Jahren gab es schon einmal einen Architektenentwurf eines anderen Büros mit einem Mehrfamilienhaus, das allerdings als viel zu massig empfunden und dann auch gleich wieder verworfen worden war. Der Diplom-Ingenieur und freie Landschaftsarchitekt Jochen Roos präsentierte dem Gemeinderat nun zwei Lösungsvorschläge. Bei der ersten Variante mit 28 neuen Wohneinheiten würden zwei dreigeschossige Gebäude mit einmal fünf und einmal sieben Wohneinheiten sowie ein viergeschossiges Mehrfamilienhaus mit 16 Wohneinheiten entstehen. Bei der zweiten Variante würde nur moderat nachverdichtet: 14 Wohneinheiten wären verteilt auf zwei Gebäude mit drei Geschossen (einmal fünf und einmal sieben Wohneinheiten) sowie auf ein Einzel- oder Doppelhaus. In der Nachbarschaft befinden sich Terrassenhäuser und über das Baugebiet verstreut gelegene Einzelhäuser. Für eine Bebauung nicht geeignet seien die oberen Bereiche, sagte Roos. Zu große Eingriffe in den Hang seien nötig, beziehe man diese als Baufläche mit ein. Auch sei eine Erschließung über die Schorndorfer Straße nicht möglich.

Während sich Eberhard Bauer (NLAH) für eine dichtere Bebauung aussprach, hatte sein Listenkollege Wolfgang Semmler eher Bedenken. Woraufhin Wörner angesichts des angespannten Wohnungsmarkts meinte: „Wir müssen alle umdenken. Man muss nicht vor der eigenen Haustür die Natur haben.“ Walter Wötzel kam auf eine große Firma im Ort zu sprechen, die für Mitarbeiter finanzierbare Wohnungen suche. „Wohnungen mit 60 bis 80 Quadratmeter sind nicht so einfach zu finden. Es wäre wichtig, dass eine etwas dichtere Bebauung Wohnungen dieser Größe zulässt.“ Bettina Heigoldt (UWV) sagte: „Ich denke, dass eine Gemeinde wie Allmersbach im Tal Vielfalt braucht. Das Gebiet komplett zu zerstören, indem man stark nachverdichtet, finde ich schade.“ Überdies wurden die Themen Verschattungen in Bezug auf die Terrassenhäuser und Parken angerissen. Schließlich kam das Gremium zu dem Schluss, dass eine weitere Variante erarbeitet werden soll, die einen Mittelweg zwischen den bisherigen Vorschlägen darstellt. Auch ging es darum, eventuell doch weitere Flächen in die Planung miteinzubeziehen.