Klinikum Winnenden. Archivfoto: Alexander Becher
Rems-Murr. Die Zahl der AOK-Versicherten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) im Rems-Murr-Kreis ist in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gesunken. Laut aktueller Auswertung der AOK Baden-Württemberg befanden sich 2024 insgesamt 9399 Versicherte wegen KHK in ärztlicher Behandlung. Das entspricht einem Anteil von 5,4 Prozent. Im Jahr 2020 lag dieser Wert noch bei 9901 Personen (5,86 Prozent). Damit ergibt sich ein durchschnittlicher Rückgang von 0,93 Prozent pro Jahr – deutlich mehr als im landesweiten Vergleich mit 0,37 Prozent jährlich.
KHK zählt zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und gilt als Volkskrankheit. Ursache sind Veränderungen an den Herzkranzgefäßen, die zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Herzmuskels führen können. Typisches erstes Anzeichen ist oft Angina Pectoris – ein Engegefühl oder Schmerzen hinter dem Brustbein, vor allem bei körperlicher oder psychischer Belastung. Im Rems-Murr-Kreis sind über 60 Prozent der Betroffenen Männer.
Zu den Hauptursachen zählen laut AOK neben dem Alter insbesondere Tabakkonsum, Bewegungsmangel, Übergewicht, Diabetes mellitus Typ II, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck. Diese Risikofaktoren treten häufig gemeinsam auf und verstärken sich gegenseitig. Besonders schädlich ist das Rauchen.
Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung – etwa nach dem Vorbild der Mittelmeerküche –, regelmäßiger Bewegung, Stressabbau und Grippeimpfungen kann zur Vorbeugung beitragen. Auch Früherkennungsmaßnahmen spielen eine wichtige Rolle: Gesetzlich Versicherte haben ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre Anspruch auf einen Gesundheits-Check-up, im Rahmen des AOK-Hausarztprogramms jährlich.
Bei bereits bestehender Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) liegt der Fokus auf einer Verlangsamung des Krankheitsverlaufs und der Vermeidung von Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzschwäche. Eine strukturierte, koordinierte Versorgung, wie sie etwa die hausarztzentrierte Versorgung der AOK bietet, kann die Prognose deutlich verbessern. pm