Strobl nach Angriff in Wangen

„Wer Polizisten mit einem Messer angreift, riskiert sein Leben“

Nach dem Angriff auf Polizeibeamte in Wangen bei Göppingen hat sich Innenminister Thomas Strobl sehr deutlich geäußert – auch zur Zuwanderungspolitik.

„Wer Polizisten mit einem Messer angreift, riskiert sein Leben“

Innenminister Thomas Strobl macht klare Ansagen.

Von Jürgen Bock

Bei einem Messerangriff auf zwei Polizeibeamte am Donnerstagmorgen in Wangen (Landkreis Göppingen) ist ein Polizist schwer verletzt worden. Der 27 Jahre alte Afghane, der zur Vollstreckung eines Haftbefehls abgeholt werden sollte, wurde von den Beamten erschossen. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat das wenig später mit ungewöhnlich deutlichen Worten gerechtfertigt.

„Wer mit einem Messer einen Polizisten angreift, hat sich entschieden, nicht mehr zu leben, nicht mehr in diesem Land zu leben“, sagte Strobl. Auf Nachfrage präzisierte er, dass damit sowohl das Erschießen eines Täter als auch die mögliche Ausweisung von Tätern ohne deutsche Staatsangehörigkeit gemeint seien. „So etwas rechtfertigt den Einsatz der Schusswaffe. Wer einen Polizisten mit einem Messer angreift, riskiert sein Leben. Dann gibt es diese Konsequenz. Das darf in diesem Land gerne jeder wissen“, so der Innenminister. Er sei es leid, tote oder schwer verletzte Polizeibeamte beklagen zu müssen: „Jetzt ist es mal gut.“

Er habe wegen des Vorfalls bereits mit Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) telefoniert, so Strobl. Wenn es sich um ausländische Täter handle, müsse man dafür sorgen, dass sie unmittelbar nach Verbüßung ihrer Haftstrafe in ihre Heimat zurückgeschoben würden. Danach müsse man „alles dafür tun, dass sie unser Land nicht mehr betreten“.

Strobl erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass er schon seit langem dafür plädiere, nach Afghanistan abzuschieben. Er lobte auch die verschärften Grenzkontrollen. „Sie lösen nicht alle Probleme beim Thema Migration, aber sie wirken kurzfristig sehr erfolgreich.“ Die Zugangszahlen gingen stark zurück, man könne die Kontrolle darüber, wer ins Land komme, wiedererlangen. Insbesondere bei der Bekämpfung der Schleuserkriminalität seien die Kontrollen „extrem erfolgreich“.