Werkrealschule ist Geschichte

Es bleibt nur noch bei der zweizügigen Grundschule – Konzept für Umstrukturierungen

Was seit Jahren beschlossene Sache ist, wird nun zum kommenden Schuljahr in die Tat umgesetzt: Aus der Werkreal- und Grundschule in Kirchberg an der Murr wird nur noch eine zweizügige Grundschule. Das Lehrerkollegium wird etwas kleiner, die Räume anders genutzt und die ein odere andere Umstrukturierung wird es laut Rektor Alfred Stephan wünschenswerterweise auch noch geben.

Werkrealschule ist Geschichte

Die letzte Abschlussklasse der Werkrealschule bei ihrer Abschlussfeier: Colin Beischroth, Simon Eirich, Paul Röhrer und Max Grundmann (hintere Reihe, auf der Bank stehend von links) sowie Klassenlehrerin Anna Pfahler, Selina Pflanz, Leonie Koch, Jana Ruoff, Marina Wurster, Leonie Simon, Marius Anstett und Dennis Benkelmann (vorne von links). Fotos: A. Becher/T. Sellmaier

Von Yvonne Weirauch

KIRCHBERG AN DER MURR. 2016 titelte die BKZ: „Das Ende der Werkrealschule ist besiegelt.“ Der Gemeinderat hatte bei einer Gegenstimme die Aufhebung der Schule beantragt. Die Schüler der damaligen 7., 8. und 9. Klasse sollten aber jeweils noch ihr 9. Schuljahr beenden können. So lautete eine Bedingung.

Nun stehen auch diese Schüler vor ihrem Abschluss. Mit dem kommenden Schuljahr wird die Werkrealschule in Kirchberg der Geschichte angehören und nur noch Grundschule sein.

Das Ende habe sich schon lange abgezeichnet. In den Vorjahren hätten immer weniger Eltern ihre Kinder auf die Werkrealschule geschickt. Die vorgegebene Mindestschülerzahl von 16 erreichte die Schule seit Jahren nicht mehr. „Das Ganze fing mit dem Schuljahr 2013/14 an“, erinnert sich Rektor Alfred Stephan. „Es kam keine 5. Klasse mehr zustande.“

Nachdem zwei Jahre hintereinander die Mindestzahl von 16 Schülern nicht erreicht wurde, war ein formales Hinweisverfahren angelaufen, wonach das Staatliche Schulamt die Aufhebung der Schule androhte.

Das Regierungspräsidium wollte zudem handeln. Doch mit dem Beschluss des Gemeinderats, das Ende der Werkrealschule zu beschließen, kam man dem Regierungspräsidium zuvor.

Die Gründe dafür seien klar: das Einrichten der Gemeinschaftsschulen und das Ende der Grundschulempfehlung. „Ab 2018/19 sind wir eine zweizügige Grundschule“, so Stephan. Der Rektor muss folglich Abstriche beim Kollegium machen: Eine Kollegin hat sich versetzen lassen, zwei weitere wurden nach Großaspach abgeordnet und ein Lehrer geht auch. „Letztlich sind wir mit mir dann 15 Lehrer im Kollegium, inklusive Schuldiakon und Pfarrer“, erzählt Stephan.

Die Räume, die hauptsächlich für den Unterricht der Werkrealschule genutzt wurden, werden nun für andere Aufgaben besetzt. „Zum Teil wurden sie schon als Nebenraum für die Kernzeit umfunktioniert“, sagt Stephan. Auch für das Kirchberger Angebot Kiga Plus – einmalig in Baden-Württemberg – gibt es Erfreuliches zu verkünden: hier ist ein Ausbau in Planung.

„Ich bin froh, dass die Gemeindeverwaltung und auch Bürgermeister Frank Hornek so kooperativ sind. Wir werden unser Konzept dem Gemeinderat noch erläutern und alles besprechen“, so Stephan. Aber der Rektor sieht der Zukunft zwar mit Spannung, aber dennoch gelassen entgegen: „Der Bürgermeister hat sich schon immer für das Schulwesen in Kirchberg starkgemacht, ich denke, er wird es auch weiterhin.“

Ob es bei der Entscheidung, die Werkrealschule zu schließen, Kritik von den Eltern gab? Alfred Stephan schüttelt den Kopf: „Eigentlich nicht. Man muss es schon so sehen, dass die Werkrealschule keine Lobby hat.

Und mit dem Aufkommen der Gemeinschaftsschulen haben sich die Eltern dann auch schnell für diese Variante entschieden.“ Schüler aus Kirchberg hätten es außerdem nicht schwer, in weiterführende Schulen zu kommen – Großaspach sei der nächste Weg und mit dem Bus gut zu erreichen.

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Rektor Alfred Stephan sieht der Schulzukunft in Kirchberg positiv entgegen.