Täglich neu: Landestypisches für Einheimische und Reigschmeckte
Viele Menschen gehen grußlos aneinander vorbei, dabei ist Grüßen kinderleicht. Renate Kornau aus Stuttgart-Feuerbach schreibt zu diesem Thema: „,Wia mer en dr Wald neischreit, so kommt’s zrick.‘ Dees hot mei Opa emmer gsagt, ond dees schdemmt! Wenn i (obwohl i no Audofahrerin ben mit 74 Johr) mit dr Schdroßaboh nach Schduagerd fahr (net wegam Feinschdaub, sondern wega de Parkplätz ond de Parkgebühra en de Parkhäuser!), erleb i ganz oft, wenn mer freindlich guckt ond ,Grüß Gott‘ secht, dass dees no oifach zrickkommt. Vor ällem dia Jüngere lächlet oin a ond saget au ,Hallo‘. Ond wenn i dann ausschdeig, kommt meischdens no ,An scheena Dag‘ als netta Wunsch fir mi!
Also i bhalt dees bei, ond wenn amol oiner bleed guckt, weil i ,Grüß Gott‘ gsagt han, no denk i halt an dr Götz von Berlichinga ond gang mein Weg! Ond frei mi über die andere, die zom Glick en dr Mehrzahl sen!“
Leser Rolf Hesse hatte sich mit einer Frage gemeldet – und die Antworten strömen, wie das bei „Auf gut Schwäbisch“ erfreulicherweise so üblich ist. Einmal mehr zeigt sich: Die Leserinnen und Leser sind bestens informiert. Zusammen ergeben sie ein großes Schwäbisch-Lexikon.
Sissi Pfrommer aus Böblingen beantwortet die aufgeworfene Frage so: „Rolf Hesse aus Niefern-Öschelbronn fragt nach dem Versle: ,Paule, Paule, pupp, pupp, pupp, koch mir eine Wassersupp – aber nicht zu dick, dass ich nicht vorschtick (ersticke)!‘
Als Kender hend mir au mit deam Versle dia Saama vo dr Puschteblume vordoild: Bei deane viele ‚P‘ em erschte Satzdoil hot mr richtich stark puschta miaßa, dass beim zweita Doil scho älle Schirmla fortgfloga waret. No hot mr gwonna!
Mai Vadder (Johrgang 1907) hot des Spiel gar et meega, der hot oos oft gscholda: ‚Ihr sorgat emmer drfir, dass au em nächschta Johr wieder an Haufa Bettsoicher (Löwenzahn) em Gaarda geit!‘“
Für weitere „Paule, Paule“-Antworten bedanken wir uns herzlich bei: Elisabeth Bauer aus Aspach, Doris Brodt, Ilse Harle aus Leutenbach, Kurt Heck aus Rudersberg, Ernst Hepper aus Böblingen, Anna Maria Falk aus Kirchberg, Hiltrud Fichtner, Heinz Gugel aus Grafenberg, Werner Gut aus Neckartenzlingen, Erna Hörnle, Ursula von Jarzebowski aus Korntal, Annerose Judenhahn, Edith Kaefer, Stefan Köngeter aus Stuttgart-Bad Cannstatt, Angelika Knappe, Rita Kübler aus Remshalden, Siegfried Linsenmaier aus Winterbach, Susanne Lukas aus Ehningen, Walter Pfau aus Leutenbach, Renate Rother aus Luginsland, Siegfried Rohrmann aus Allmersbach im Tal, Martin Schäfer aus Winnenden, Christl Schwenk aus Mötzingen, Ute Wild aus Nufringen. (Wird fortgesetzt.) Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Elvira Rudat aus Tischardt: „Vo oim, der bloß drhoim en seiner Stuba hockt ond nirgens nogoht, vo dem seit mr, Kerle, du verbomascht no.“ (jan)