Reaktionen der Zulieferer

Wie bei Bosch und Mahle das Fazit zum Autogipfel ausfällt

Die Zulieferer sind besonders stark von der Automobilkrise betroffen. Besonders groß waren deshalb auch ihre Erwartungen an den Autogipfel. Ob diese erfüllt wurden?

Wie bei Bosch und Mahle das Fazit zum Autogipfel ausfällt

Die Aussage des Kanzlers ist bei Bosch angekommen. „Die Elektromobilität ist die Hauptstraße, auf der gefahren wird“, sagt Friedrich Merz beim Autogipfel.

Von Peter Stolterfoht

Die Zulieferer sind die großen Verlierer der Krise in der Automobilwirtschaft. Die kleinen Betriebe sind bereits teilweise insolvent gegangen, den mittelgroßen Firmen droht häufig dieser Schritt, und die großen Konzerne wie Bosch oder ZF reagieren mit einem immer dramatischeren Stellenabbau.

Dass deutsche Fahrzeuge in Zeiten der Transformation nicht mehr so gefragt sind wie früher, spüren gerade die Zuliefererbetriebe am enormen Kostendruck, der von den Produzenten an sie übertragen wird. Deshalb sind gerade sie es gewesen, die besondere große Erwartungen an den Autogipfel am Donnerstag im Kanzleramt geknüpft und sich eine stabile Hilfestellung von dort erhofft hatten. Einen Tag später beschreibt man das Fazit bei den Zulieferern wohl am besten mit: „gedämpft optimistisch“.

Zunächst einmal bleibt aber offen, ob die schwarz-rote Bundesregierung unter Friedrich Merz auf EU-Ebene für die Beibehaltung des Verbrennerverbots 2035 stimmt oder dagegen, wenn es denn bei dieser Frage zum Schwur kommen sollte.

Einen harten Schnitt dürfe es aber 2035 nicht geben, sagt Friedrich Merz, dafür werde er sich einsetzen. Was bei Bosch auf Anfrage so kommentiert wird: „Es gibt Übereinstimmung, dass mehr Flexibilität und Pragmatismus bei der Überarbeitung der CO2-Flottenziele nötig sind.“ Begrüßt wird in der Konzernzentrale auf der Gerlinger Schillerhöhe dabei die Absicht, dass sich Deutschland für eine technologieoffene Regulierung einsetzen will. Diese soll nach 2035 neben den vollelektrischen Autos auch Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen, Range Extendern und erneuerbaren Kraftstoffen eine Marktperspektive bieten.

„Die Ergebnisse des Autogipfels sind eine gute Basis“, sagt Bosch-Chef Stefan Hartung: „Jetzt müssen wir zügig eine konkrete deutsche Position in Richtung Brüssel formulieren.“ Schließlich stehe die Existenz vieler europäischer Autozulieferer auf dem Spiel, so Hartung weiter.

Ganz ähnlich äußert sich Mahle-Chef Arnd Franz als ein weiterer regionaler Vertreter beim Autogipfel. „Wir begrüßen die Ermutigung des Bundeskanzlers an die Industrie, weitere Antriebstechnologien in Deutschland zu entwickeln, die eine effektive Senkung der CO2-Emissionen bewirken“, so Franz, der es erfreulich nennt, dass das Gespräch mit großer Offenheit aller Beteiligten stattgefunden habe.

Einigkeit ließ sich beim Gipfel auch zur vom Kanzler am Ende ausgegebenen zentralen Wegbeschreibung erzielen: „Die Elektromobilität ist die Hauptstraße, auf der gefahren wird.“