Monatelang mussten die Besitzer der PlayStation neidisch zu den Xbox-Spielern schauen. Seit Kurzem ist das neue Indiana-Jones-Abenteuer auf der PlayStation verfügbar. Hat sich das Warten gelohnt?
Das neue Videospiel „Indiana Jones und der große Kreis“ fängt gekonnt den Charme der Filme ein.
Von Lukas Jenkner
Mit „Indiana Jones und der Große Kreis“ kehrt der legendäre Archäologe in einem unterhaltsamen Action-Adventure zurück, das unterm Strich die Wünsche und Erwartungen von Fans und Neulingen gleichermaßen erfüllen dürfte. Entwickelt von MachineGames und veröffentlicht von Bethesda Softworks, entführt das Spiel die Spieler in das Jahr 1937, zwischen den Ereignissen von „Jäger des verlorenen Schatzes“ und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“.
Es hat lang gedauert, bis es der berühmteste Archäologe der Filmgeschichte wieder auf die Konsolen und den PC geschafft hat. Zuletzt war 2009 „Indiana Jones und der Stab der Könige“ veröffentlicht worden, ein Jahr davor „Lego Indiana Jones: The Original Adventures“. Vor diesen Titeln muss man schon tief in der Geschichte der Computerspiele wühlen. Deshalb waren die Erwartungen durchaus hoch. Hat sich das Warten nun gelohnt?
Worum geht es? Artefakte, Geheimnisse und Nazis
Die Geschichte beginnt mit einem Einbruch am Marshall College, bei dem ein mysteriöses Artefakt entwendet wird. Indiana Jones nimmt die Verfolgung auf, die ihn von den Katakomben des Vatikans über die Pyramiden von Gizeh bis zu den Tempeln von Sukhothai führt. Unterstützt wird er von der italienischen Journalistin Gina Lombardi. Gemeinsam stoßen sie auf das Geheimnis des „Großen Kreises“ – einer Anordnung heiliger Stätten rund um den Globus, die eine uralte Macht verbergen. Ihr Hauptgegner ist der Nazi-Archäologe Emmerich Voss, der die Macht des Großen Kreises für seine finsteren Pläne nutzen will.
Welche Features bietet das neue Indy-Abenteuer?
Lohnt sich die actionreiche Abenteuerreise um die Welt?
Die Portierung von der XBox auf die PlayStation ist insgesamt gelungen, allerdings behält „Indiana Jones und der große Kreis“ einige kritikwürdige Punkte im Spieldesign – wie etwa den Wechsel zwischen Ego-Perspektive und Third-Person-Ansicht, der zwar spielerisch sinnvoll ist, weil er zum Beispiel Kletterpassagen ermöglicht. Allerdings geraten die Wechsel zwischen beiden Perspektiven immer mal wieder allzu holprig. Das gilt auch für eine ganz Reihe von Animationen wie etwa dem Wegtragen von aus dem Verkehr gezogenen Nazis, die regelmäßig mit Clipping-Fehlern garniert sind.
Nervig ist mitunter die schwammige Steuerung vor allem im Kampfgeschehen. Immer mal wieder kann es passieren, dass man versucht, einen Gegner von hinten auszuschalten und dann fröhlich an ihm vorbei schlägt. Wenn es dann zum Kampf kommt, sind mit ein bisschen Pech weitere Nazis im Umfeld alarmiert und ruckzuck gerät das Geschehen außer Kontrolle. Vielleicht sollten Spieler dies einfach als Hommage an die Filme verstehen, in denen Indy ja immer wieder in die Bredouille gerät.
Die Story wird durch eine gelungene Mischung aus Action und Rätseln begleitet. Dass bestimmte Spielelemente wie die Prügelclubs an mehreren Orten wiederkehren, kann man einerseits originell, andererseits auch lieblos nennen. Die Rätsel sind mitunter herausfordernd, ohne aber unfair zu werden. Aber auch hier gilt: Gelegentlich wird es repetitiv.
Indiana Jones: Nostalgie und Humor im neuen Action-Adventure
Das Wichtigste: Dem neuesten Wurf von Machine Games gelingt es, das ganz besondere Flair der Indiana-Jones-Filme einzufangen. Das gilt sowohl für die mit viel trockenem Humor garnierten Cut Scenes als auch während des Gameplays, wenn man mit Bratpfannen, Rohren, der berühmten Peitsche und ein paar knackigen Backpfeifen stiernackige Nazis aus dem Verkehr zieht.
Unterm Strich ist „Indiana Jones und der große Kreis“ ein würdige Neuauflage, die allerdings ein paar vor allem technische Unebenheiten aufweist.
„Indiana Jones und der große Kreis“ ist auf PlayStation, XBox und PC erhältlich und kostet ab 64 Euro aufwärts.
Dieser Artikel ist mit der Unterstützung von künstlicher Intelligenz entstanden.