Wildtiere auf Knopfdruck: Neue Info- und Datenplattform

dpa/lsw Stuttgart. Was tue ich, wenn mir eine Hirschkuh begegnet? Wie viele Wildschweine gibt es und wie klingt ein Auerhuhn? Daten zu Wildtieren sollen künftig auf einer neuen Plattform abrufbar sein. Aber das Wildtierportal soll mehr sein: Es soll die Jagd digitalisieren.

Wildtiere auf Knopfdruck: Neue Info- und Datenplattform

Ein Reh steht auf einer Wiese. Foto: Daniel Reinhardt/dpa/Archivbild

Über eine neue Plattform sollen künftig Informationen und Daten zu Wildtieren und Jagd, Wildtiermanagement und Forschung gesammelt werden und abrufbar sein. Informationen über die Lebensweise, den Bestand und die Verbreitung von Dutzenden von Wildtierarten wie Auerhuhn, Feldhase, Schwarzwild und Wildkatze sollen auf diesem Weg unter anderem über eine Handy-App abrufbar sein. Das digitale Portal werde die Wirtschaftlichkeit und Qualität der Abläufe im Jagd- und Wildtiermanagement verbessern, teilte das Landwirtschaftsministerium am Montag in Stuttgart mit.

Ziel der Plattform ist es unter anderem auch, einen Teil der Jagd zu digitalisieren: Jägerinnen und Jäger können dort ihre Jagdstrecken melden, verwalten und automatisiert von den Behörden weiterverarbeiten lassen, statt die Streckenliste wie bisher am Jahresende manuell einzureichen. Später Wildbret vermarktet und ein Revier mit Hilfe der Plattform verwaltet werden, kündigte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) an.

Außerdem vereinfache die Digitalisierung des Meldeweges für Tierkrankheiten und Tierseuchen die Arbeit der Veterinärbehörde. „Insbesondere bei Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest kommt diesem Aspekt eine Schlüsselrolle zu“, heißt es zudem in einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion. Die App könne offline benutzt werden, benötige also nicht überall ein Funknetz.

Ein ähnliches, weniger digital ausgerichtetes Angebot gibt es bereits in Bayern. Dort können auch Fachbeiträge aus der bayerischen Wildtierforschung, dem Wildtiermanagement und zu anderen Themen abgerufen werden ebenso wie statistische Daten zu den einzelnen Wildtierarten und interaktive Karten. Gesammelt und angeboten werden zudem Informationen zum Vorkommen, zur Entwicklung der Wildtierpopulationen oder auch zu ausgewählten Lebensraumaspekten, Verhaltensvorschläge und Nachrichten zum Beispiel zum Jagd- und Fischrecht in Corona-Zeiten.