Wilhelma feiert Geburt von Gepardenbabys

Die Raubkatze Niara hat bereits Ende April Junge bekommen. Jetzt sind sie in der Anlage erstmals zu sehen.

Wilhelma feiert Geburt von Gepardenbabys

Gepardin Niara mit ihrem Nachwuchs in der Wilhelma.

Von Iris Frey

Stuttgart - Kindersegen bei den Geparden in der Wilhelma: Wie der Stuttgarter Zoo mitteilt, hat Gepardin Niara Ende April sechs Welpen zur Welt gebracht. Sie sind erst jetzt in der Anlage zu sehen, denn die sieben Jahre alte Raubkatze hat die Jungen in einer Wurfbox hinter den Kulissen geboren und sie dort aufgezogen. Anfang Juni habe sie die Jungtiere schließlich selbst in einen Unterstand im Außenbereich der Anlage getragen, berichtet der Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann. Zaghaft wagten die Gepardenbabys seitdem hin und wieder die ersten Schritte aus ihrem neuen Versteck.

2022 ist die Nachzucht in der Wilhelma erstmals gelungen

Erstmals ist der Wilhelma 2022 die Nachzucht von Geparden gelungen. Damals wurden fünf Jungtiere geboren, die inzwischen in anderen Zoos in Europa eine neue Heimat gefunden haben. Den Schlüssel für den Zuchterfolg erklärt sich Kuratorin Ulrike Rademacher dadurch, dass in der Anlage in der Wilhelma Katze und Kater räumlich voneinander getrennt untergebracht sind. Das verhindere, dass sich eher eine geschwisterliche Beziehung entwickle und Nachwuchs dann ausbleibe. Geparden-Weibchen seien in der Natur einzelgängerisch, die Männchen dagegen lebten mit Brüdern in kleinen Männergruppen, berichtet Rademacher. Nur zur Paarung träfen sich beide Geschlechter. So auch im Stuttgarter Zoo.

In der Wilhelma lebt das Weibchen Niara getrennt von den Männchen, den Brüdern Zawadi und Haraka. Schon 2024 hatte Niara ein Jungtier zur Welt gebracht, das aber wenige Tage später starb. Nun ist Niara gleich bei Zawadis letztem Besuch trächtig geworden und hat gesunden Nachwuchs bekommen. Niara lebt mit ihren Jungtieren in der ehemaligen Eisbär-Anlage, die vor einigen Jahren mit finanzieller Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der Wilhelma umgestaltet wurde.

Projekt zum Arterhalt von Geparden in Namibia

Geparden leben vorrangig in Afrika, im Nahen Osten und in Indien. Heute sei der überwiegende Teil der Tiere im östlichen und südlichen Afrika zu finden, sagt Meierjohann. In der Sahelzone gebe es nur noch wenige Hundert Tiere und auch im Iran nur noch eine kleine Population. Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin betont wie wichtig es sei, dass sich Zoos für die schnellste Katze der Welt einsetzen. Durch die Nachzucht von Geparden bei uns in der Wilhelma trage man „aktiv dazu bei, eine Reservepopulation der Art in menschlicher Obhut aufzubauen.“ In der Natur gelten Geparden als gefährdet. Oft würden sie gezielt getötet, da sie auch Weidevieh erbeuten oder sie leiden unter dem Verlust ihres Lebensraums.

Zusammen mit dem Förderverein finanziert der Stuttgarter Zoo ein Projekt in Namibia, das Herdenschutzhunde ausbildet und an Hirten vermittelt. „Der Schutz der Herden führt dazu, dass Geparden im Projektgebiet zunehmend toleriert und nicht mehr verfolgt werden“, berichtet Kölpin.