„Höhle der Löwen“

Windel-Gründerinnen lehnen Deal mit Judith Williams ab

Ist das Arroganz oder gesundes Selbstbewusstsein? Nach dem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ geht es für das BW-Startup Kniti auf eigene Faust weiter.

Windel-Gründerinnen lehnen Deal mit Judith Williams ab

Manuela Miller-Feigl und Franziska Nowak wollen Eltern für „nachhaltige Mehrweg-Windeln“ begeistern.

Von Michael Maier

Das schwäbische Startup Kniti hat in der Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ für Aufsehen gesorgt. Die Gründerinnen Manuela Miller-Feigl und Franziska Nowak aus Pliezhausen (Kreis Reutlingen) bieten „nachhaltige Stoffwindeln“ an, die eine umweltfreundliche Alternative zu den jährlich 3,6 Milliarden Einwegwindeln in Deutschland bieten sollen.

Das innovative Hybridsystem besteht aus einer atmungsaktiven Außenwindel und einer Innenwindel aus dem speziell entwickelten „Kniticore“-Garn, das extrem saugfähig und bei 60 Grad waschbar ist. Laut den Gründerinnen sparen die Kniti-Windeln rund 1.000 Euro an Gesamtbedarf für ein Baby im Vergleich zu Einwegprodukten.

Hohe Bewertung für Windel Start-up

Für 400.000 Euro boten Miller-Feigl und Nowak zehn Prozent ihrer Firmenanteile an – eine Bewertung von vier Millionen Euro, die bei den Investoren auf Kritik stieß. Nach intensiven Verhandlungen einigten sie sich schließlich mit Judith Williams auf einen Deal: 400.000 Euro für 15 Prozent plus ein Royalty-Modell und eine Option auf weitere Anteile.

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Inkontinenzprodukte und B2B statt Baby-Windeln?

Doch nach der Aufzeichnung platzte die Vereinbarung plötzlich. „Unsere strategische Ausrichtung stimmte nicht ausreichend überein“, erklärten die Gründerinnen. Dennoch blicken sie optimistisch in die Zukunft: Eine größere Investitionsrunde solle noch im September abgeschlossen werden, und der Fokus liege nun verstärkt auf dem B2B-Bereich, besonders bei Inkontinenzprodukten. Babys oder Senioren – wissen Müller-Feigl und Nowak wirklich, was sie wollen?

Windelpreise bei Kniti

Fakten zu Kniti

Mehrweg-Windeln mit Patentgarn wirklich gefragt?

Das patentierte Garn von Kniti steht indes offfenbar kurz vor der Zielgeraden. Von der TV-Ausstrahlung erhoffen sich Miller-Feigl und Nowak mehr Sichtbarkeit für ihre nachhaltige Alternative zu Wegwerfprodukten.

Unterstützung bekommen die Gründerinnen auch von der Hochschule Reutlingen und dem Deutschen Institut für Textilforschung. Nicht einkalkuliert: Eltern könnten aus Komfort- und Hygienegründen schlicht und einfach Einweg-Windeln bevorzugen...