Umfrage zur Landespolitik

Wirtschaftliche Stimmung im Südwesten trübt sich ein

Ein gutes Drittel der Menschen rechnet damit, dass sich die ökonomische Lage in Baden-Württemberg verschlechtert. Das zeigt der neue BWTrend.

Wirtschaftliche Stimmung im Südwesten trübt sich ein

Kfz-Montage bei Mercedes in Sindelfingen: Die Wirtschaft in Baden-Württemberg hängt stark von der Entwicklung der Automobilbranche ab.

Von Rainer Pörtner

Im Vergleich zur Lage vor zwei Jahren hat sich die wirtschaftliche Stimmung in Baden-Württemberg angesichts schwacher Konjunktur- und Arbeitsmarktzahlen sichtbar eingetrübt. Bewertete im März 2023 noch eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger die wirtschaftliche Situation im Bundesland positiv (62 Prozent), überwiegt im neuen BWTrend die kritische Sicht. 43 Prozent beurteilen die Lage der Wirtschaft als sehr gut oder gut, mehr als die Hälfte (55 Prozent) hingegen als weniger gut oder schlecht. Die wirtschaftliche Stimmung fällt damit auf den niedrigsten bisher im BWTrend gemessenen Wert.

Auch der Blick in die Zukunft ist eher verhalten. Ein gutes Drittel (36 Prozent) rechnet damit, dass die wirtschaftliche Lage in Baden-Württemberg in einem Jahr schlechter sein wird als heute. Knapp die Hälfte (46 Prozent) geht von einer vergleichbaren Situation aus, gerade 13 Prozent erwarten eine Verbesserung der Wirtschaft.

Die baden-württembergische CDU kann ihre Schwäche in der personellen Aufstellung im Duell Manuel Hagel gegen Cem Özdemir von den Grünen über das ihr zugewiesene Sachvertrauen mehr als ausgleichen. Bei den Themen Migration (30 Prozent), Bildung (30 Prozent) und Wirtschaft (44 Prozent) setzen die Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger am ehesten auf die Christdemokraten. Auch bei Fragen der inneren Sicherheit (41 Prozent), Arbeit (39 Prozent) und Digitalisierung (29 Prozent) liegt die CDU deutlich vor dem politischen Wettbewerb. Aktuell ist sie in allen Bereichen Kompetenzführer mit Ausnahme der Umwelt- (16 Prozent) und Sozialpolitik (17 Prozent), wo sie hinter den Grünen beziehungsweise der SPD bleibt.

In der summarischen Bewertung der Parteien liegen die Christdemokraten anders als vor der letzten Wahl vorn (34 Prozent; plus 10). Seit der letzten Landtagswahl hat die CDU auf den einzelnen Feldern teilweise deutlich an Sachvertrauen hinzugewonnen. Die Grünen sind im Vergleich zur Landtagswahl 2021 mit klar rückläufigem Vertrauen konfrontiert. Das gilt zum einen für ihr Kernkompetenzfeld, die Umweltpolitik, in dem sie zwar Platz eins verteidigen, aber sichtbar weniger als vor vier Jahren überzeugen (45 Prozent; minus 15 Prozentpunkte).

Auch in den aktuell wichtigen Themenfeldern Zuwanderung, Bildung und Wirtschaft ist das Sachvertrauen in die Grünen erodiert. Die durchgängigen Kompetenzeinbußen der Partei spiegeln sich in der summarischen Bewertung. Das Vertrauen, dass die Grünen am ehesten in der Lage sind, die wichtigsten anstehenden Aufgaben im Land zu lösen, ist deutlich geringer als vor der letzten Landtagswahl (16 Prozent). Das ist ein Verlust um 12 Prozentpunkte.