Wohncontainer für Geflüchtete bei der Auenwaldhalle

Zunächst sollen zwölf Personen in der neuen Asylunterkunft unterkommen. Modulare Bauweise ermöglicht Erweiterung für bis zu 96 Personen.

Wohncontainer für Geflüchtete bei der Auenwaldhalle

In der ersten Phase sollen nur die unteren Container aufgestellt werden. Visualisierung: Gemeinde

Von Florian Muhl

Auenwald. Am Parkplatz der Auenwaldhalle in Unterbrüden wird eine neue Asylunterkunft entstehen. Dort werden Container zur Unterbringung von zunächst zwölf Personen in einstöckiger Containerbauweise aufgestellt. Die zwölf Personen sollen jeweils in Vier-Personen-Containern mit eigener Nasszelle, Kochnische und Elektroheizung untergebracht werden. Der Entwurfsplanung der Asylunterkunft stimmte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend bei einer Gegenstimme (Jürgen Kengeter, FWA) zu.

Gleichzeitig beauftragte das Gremium die Gemeindeverwaltung, das Baugesuch einzureichen und die Erschließungsarbeiten sowie die Wohncontainer auszuschreiben. Wie Bürgermeister Kai-Uwe Ernst sowie Bauamtsleiter Pierre Mayer in der Sitzung erläuterten, ist diese Containerlösung modular erweiterbar, sodass im Baugebiet letztlich bis zu 96 Personen untergebracht werden können. Einerseits werden dazu weitere Container in der jeweiligen Längsrichtung aufgestellt und eine zweite Etage auf die EG-Container aufgesetzt (siehe Visualisierung). Zudem kann insgesamt eine zweite Containerreihe parallel zur ersten aufgestellt werden. Dies wird bei der Erschließung des Grundstücks gleich mit berücksichtigt. „So können wir ohne größeren baulichen Aufwand jederzeit erweitern“, sagte Mayer.

Nächstes Jahr müssen 120 Personen in Auenwald Platz finden

Dass letztlich mehr Wohnraum benötigt wird als die zunächst aufgestellten Container für zwölf Personen, wurde deutlich, als der stellvertretende Haupt- und Ordnungsamtsleiter Roland Schmidt Zahlen nannte: „Bis dato hatten wir 22 Flüchtlinge, in diesem Jahr haben weitere 85 aufnehmen müssen, weitere elf werden wir 2022 definitiv noch aufnehmen und im Jahr 2023, das hat das Landratsamt schon signalisiert, sind es nächstes Jahr 120 Personen, die hier in Auenwald Platz finden müssen.“

„Vor dieser Herausforderung stehen wir“, sagte Ernst, der an die Anwesenden appellierte: „Wenn Sie jemanden kennen oder selbst Wohnraum haben, den Sie zur Verfügung stellen können, dann melden Sie sich bitte bei uns.“ Zudem stellte der Bürgermeister mehrfach klar, dass es nicht mehr um die Standortfrage gehe, diese sei bereits vom Gemeinderat beschlossen worden. FWA-Rat Jürgen Kengeter gab zu bedenken: „Das sind ja enorme Kosten, die auf uns zukommen.“ Der Gemeinderat hatte vor einem knappen Jahr zugestimmt, für die Unterbringung von Flüchtlingen im Etat 2022 Mittel von 200000 Euro freizugeben.

„Kriegen wir das von der Ukraine wieder zurückbezahlt?“

Kengeter ließ nicht locker: „Was passiert mit diesen Personen? Finden die hier Arbeit? Oder kriegen wir von der Ukraine das wieder zurückbezahlt?“ UWA-Rat Erich Gruber schlug in dieselbe Kerbe: „Ich hab’ kein gutes Gefühl, wenn man da alle auf einem Haufen unterbringt. Haben die eine Arbeitserlaubnis oder wie geht das? Bringen wir die irgendwo auf dem Arbeitsmarkt unter?“ Bürgermeister Ernst klärte auf: „Aktuell sieht die Situation so aus, dass Personen mit ukrainischem Pass den EU-Bürgern quasi gleichgestellt sind. Das heißt: Die, die herkommen, dürfen auch arbeiten.“