Woltemade: Torschütze und Vorbereiter

Der VfB-Stürmer ist beim 4:2-Sieg gegen Tschechien wieder ein Fixpunkt in der deutschen U 21, die nun vorzeitig im EM-Viertelfinale steht.

Von dpa

Dunajská Streda - Die deutsche U-21-Nationalmannschaft steht nach einem Torspektakel vorzeitig im EM-Viertelfinale. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes sicherte sich durch das 4:2 (2:0) gegen Tschechien nicht nur vorzeitig das Ticket für die K.o.-Runde, sondern hat auch beste Chancen auf den Gruppensieg.

Außer dem zweifachen Vorbereiter und erneut auch selbst treffsicheren Stuttgarter Neu-Nationalspieler Nick Woltemade (54. Minute) ließen der künftige Brügge-Profi Nicolo Tresoldi (34.), Premieren-Torschützen Paul Nebel vom 1. FSV Mainz (41.) und der Kölner Kapitän Eric Martel (59.) das DFB-Team über den zweiten Turniersieg jubeln. Mit dem sicheren Vorsprung im Rücken agierte Deutschland zu sorglos. Durch ein Eigentor von Bragas Bright Arrey-Mbi (60.) und einen Gegentreffer von Karel Spacil (66.) büßte der Erfolg an Glanz ein, es hätte sogar noch spannend werden können. Letztlich egal: Im Viertelfinale geht es am kommenden Wochenende gegen Spanien oder Italien. Um den Gruppensieg geht es am Mittwoch in Nitra gegen Titelverteidiger England, der vor dem souveränen deutschen Sieg nur ein torloses Remis gegen Slowenien aufweisen konnte.

Zwei Jahre nach dem 1:2 bei der EM-Enttäuschung in Georgien lieferten sich die beiden Kontrahenten beim Wiedersehen ein höchst unterhaltsames Spiel, in dem sich der Freiburger Torhüter Noah Atubolu bei einem Distanzschuss von Patrik Vydra wie schon gegen die Slowenen zunächst als sicherer Rückhalt präsentierte (32.). Bei den Gegentreffern war er später machtlos.

Mehr und mehr übernahm Deutschland die Kontrolle, Tresoldi traf zur Führung traf. Das 2:0 erzielte Paul Nebel. Woltemade, der stets eng bewacht und intensiv beackert wurde, schüttelte seinen Schatten ab und legte mit viel Übersicht auf Nebel zurück. In der Nachspielzeit knallte ein Schuss von Flügelkollege Brajan Gruda an den Pfosten.

Nach der Pause köpfte Woltemade nach Vorarbeit von Rocco Reitz zu seinem vierten Turniertor ein. Beim 4:0 durch Martel verdiente er sich wieder einen Assist, als er nach einem Gruda-Schuss am schnellsten geschaltet hatte.

Bevor die deutsche Mannschaft als Titelkandidat ein weiteres Zeichen der Stärke an die Konkurrenz sendete, erlebten die Zuschauer zwei kuriose Szenen. Zunächst wurde das Spiel unterbrochen, damit ein nicht mehr flugfähiger Vogel vom Platz gebracht werden konnte. Dann traf Woltemades Schuh Schiedsrichter Alexis Herrera (Venezuela). Der Stuttgarter Pokalsieger war allerdings bei der Aktion gefoult worden und konnte nichts dafür.