Zahl der Adoptionen im Südwesten sinkt auf Rekordtief

dpa/lsw Stuttgart. Die Zahl der Adoptionen im Südwesten ist auf ein Rekordtief gesunken. Im Jahr 2019 wurden 475 Kinder von Einrichtungen mit Sitz in Baden-Württemberg vermittelt, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte. Das entspricht einem Rückgang von zwei Prozent zum Vorjahr.

Damit gab es so wenige Adoptionen wie noch nie seit Beginn der Erhebung in den sechziger Jahren. Noch im Jahr 2000 waren es mehr als 1000 im Jahr.

Rund 42 Prozent der adoptierten Kinder im vergangenen Jahr hatten den Angaben nach ihr drittes Lebensjahr noch nicht erreicht. Zu einem Großteil - in 312 Fällen - wurden die Kinder vom Partner eines leiblichen Elternteils adoptiert. Während Kinder unter drei Jahren in beinahe gleichen Anteilen durch Menschen aus der Familie und durch Nicht-Verwandte aufgenommen wurden, überwog bei älteren Kindern der Anteil der Adoptiveltern aus Familienkreisen deutlich.

Den Rückgang erklären die Statistiker damit, dass immer weniger Menschen bereit seien, ein Kind aufzunehmen. Die Zahl der Bewerber halbierte sich seit 2003 nahezu - während die Zahl der Kinder, die auf Adoptiveltern warteten, nicht sank.