Zahl der privaten Insolvenzen vergleichsweise niedrig

dpa/lsw Hamburg/Stuttgart. Die Zahl der privaten Insolvenzen im Südwesten liegt trotz eines Anstiegs immer noch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Das hat der Informationsdienstleister Crifbürgel für sein „Schuldenbarometer“ für das erste Halbjahr 2020 ermittelt. So kommt Baden-Württemberg mit 35 Fällen je 100 000 Einwohner auf den zweitniedrigsten Wert hinter Bayern. Zugleich gehört der Südwesten aber auch zu den vier Ländern, in denen die Fallzahlen gegen den bundesweiten Trend gestiegen sind - um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Weil die private Verschuldung durch die Corona-Krise steige, werde die Zahl der privaten Insolvenzen in den kommenden Monaten insgesamt deutlich steigen, teilte Crifbürgel am Donnerstag in Hamburg mit. Man gehe bundesweit im laufenden Jahr von 85 000 und im nächsten Jahr von mehr als 100 000 privaten Insolvenzen aus. Im vergangenen Jahr waren es knapp 87 000.

Seit ihrem Höchststand nach der Finanzkrise mit mehr als 139 000 Insolvenzen im Jahr 2010 sind die privaten Pleiten Jahr für Jahr zurückgegangen. Auch das erste Halbjahr 2020 sah mit knapp 37 000 Privatinsolvenzen und einem Rückgang um 8,4 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres noch gut aus. Der bundesweite Durchschnitt lag bei 49 Privatinsolvenzen auf 100 000 Einwohner.