Zeiss: Arbeiten am neuen Hochtechnologie-Campus im Plan

dpa Jena. Ein neuer Hochtechnologie-Campus soll die Jenaer Standorte des Optik-Konzerns Zeiss vereinen. 300 Millionen Euro lässt sich das Unternehmen das an seinem Gründungsort kosten.

Zeiss: Arbeiten am neuen Hochtechnologie-Campus im Plan

Ein Facharbeiter hält eine Linse mit dem Schriftzug „Zeiss“ in seinen Händen. Foto: Sebastian Kahnert/zb/dpa/Archivbild

Die Arbeiten für den neuen, 300 Millionen Euro teuren Hochtechnologie-Campus des Optik-Konzerns Zeiss in Jena schreiten voran. Wie das Unternehmen am Donnerstag informierte, sind in den vergangenen zehn Monaten die alten Gebäude auf dem Areal entkernt und von Baggern abgetragen worden. Im Frühjahr solle damit begonnen werden, die Baugrube auszuheben und den Grundstein für den Neubau zu legen. Die Fertigstellung ist für 2023 vorgesehen.

Mit dem Projekt will Zeiss alle Jenaer Tochterfirmen mit ihren derzeit rund 2300 Beschäftigten an einem Standort konzentrieren. Der Architektenentwurf war schon 2018 vorgestellt worden. Er sieht eine offene Gebäudestruktur und Fassaden aus Glas und weißbeschichtetem Metall vor. Seither hätten sich noch kleinere Änderungen ergeben, hieß es nun. So soll das Forum samt Cafeteria in die Nähe des Haupteingangs verlegt werden, um so der gewünschten Offenheit und Vernetzung mit Wissenschaft, Partnern und Stadt zu erfüllen. Insgesamt soll der neue Standort eine Fläche von 110 000 Quadratmetern bieten und Platz für bis zu 2500 Mitarbeiter.

Zeiss setzt bei dem Neubau zudem verstärkt auf erneuerbare Energien. So soll die Nutzung von Fernwärme auf ein Zehntel reduziert werden. Der weitere Energiebedarf wird nach Angaben des Unternehmens aus Quellen wie Erdwärme und Photovoltaik gedeckt. In Jena hat im 19. Jahrhundert der Mechaniker Carl Zeiss den Grundstein für den heutigen Optik-Konzern gelegt, der seinen Sitz in Oberkochen (Baden-Württemberg) hat; die Thüringer Universitätsstadt ist der zweitgrößte Standort.

Für den Neubau hatte Zeiss ein vom Spezialglashersteller Schott nicht mehr benötigtes Areal in Jena erworben. Der Abriss der alten Gebäude dort samt Entsorgung des Bauschutts hatte im April vorigen Jahres begonnen und soll im Sommer 2020 abgeschlossen sein.

Für das vergangene Geschäftsjahr 2018/19 (30. September) hatte der Optik-Konzern ein Rekordergebnis vermeldet. Demnach betrug der Gewinn erstmals mehr als eine Milliarde Euro. Der Umsatz stieg - im zehnten Rekordjahr in Folge - auf 6,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,8 Milliarden Euro). Zeiss hat weltweit mehr als 31 000 Beschäftigte, davon mehr als 13 000 in Deutschland.