Zeltspektakel mit hochkarätigen Gästen

Jan Delay, Dream Theater, LaBrassBanda: Das Musikfestival in Winterbach ist gestern mit Roger Hodgson gestartet

Gestern Abend hat Supertramps Roger Hodgson das Winterbacher Zeltspektakel eröffnet. Bei der elften Ausgabe des Musikfestivals im Remstal, das von der Initiative Rock organisiert wird, geben sich bis Montag internationale und nationale Künstler die Klinke in die Hand.

Zeltspektakel mit hochkarätigen Gästen

Vorbereitungen fürs elfte Zeltspektakel. Die Zeltbauer beim Aufstellen der Stützen für die Außenwand. Foto: ZVW/G. Habermann

WINTERBACH (no/red). Zum elften Mal findet seit gestern in Winterbach das achttägige Zeltspektakel statt. Die Initiative Rock hat dafür in diesem Jahr einige große Namen gewinnen können. Im Vorverkauf zeigt sich bisher: Vor allem die alten Haudegen ziehen die Besucher an. Die Konzerte von John Fogerty (Sänger und Leadgitarrist der legendären Creedence Clearwater Revival) und Dieter Thomas Kuhn sind schon ausverkauft. Etwas heraus sticht Berufsgrantler Gerhard Polt, der, so die Veranstalter, begleitet von seiner Band einen bayerischen Abend „fernab von weiß-blauer Weißwurstidylle und Bierseligkeit“ bieten wird.

Noch kurz vor Beginn konnte die Winterbacher Rock-Ini ihrem Einsatz entspannt entgegenblicken. Nach und nach wurde mal wieder die Stärke des Winterbacher Vereins sichtbar. Am vergangenen Donnerstag waren es 20 Mitglieder und Freiwillige, am Freitag schon 40, für Samstag und Sonntag dann je 60. Sie kommen aus dem ganzen Remstal oder gar aus dem Backnanger Raum, so wie der Pressemann Christoph Goldschmidt. Die Musik hat sie zusammengeführt, die Schafferei vollends vereint.

Zeltbau in dieser Dimension ist ein eigenes Geschäft, keine Frage. Generationen von Zirkuszeltbauern haben vorgearbeitet. Die Technik so weit simpel, aber es muss jeder an seinem Platz sein. Zwölf Zeltbauer aus dem 400 Kilometer entfernten Oberhausen arbeiten am Aufbau. Sie kommen aus Rumänien und sonst wo aus dem Osten, ein Holländer ist dabei. Denn nachträglich, mit einem Kran etwa, wird da gar nichts gemacht. Die Hauben über den acht Mastspitzen entfalten sich von selbst, wenn die Riesenplane hochgewunden ist. Die Masten sind miteinander durch Stahlseile verbunden, Abspannseile führen dann runter zum Boden. Das will alles vorab zurechtgelegt sein. Und erprobt sein. Windstärke zehn muss so ein Zelt auch noch packen. Der Tüv kommt und macht die Abnahme. Acht Tage Powerplay, mit Unterhaltung außen im Biergarten und den Acts im Zelt, das musste langsam wachsen, um es mit einem Verein stemmen zu können.

Dieses Jahr ereignet sich das Zeltspektakel in einem Umfeld, das eh schon viele Leute ins Tal bringt: Gartenschau. Der Winterbacher Bürgermeister Sven Müller, ein Zeltspektakel-Fan wie sein Vorgänger Albrecht Ulrich, hat die Rock-Ini gefragt, ob die Konzerte ins Gutscheinheft für die Gartenschau aufgenommen werden können. Die Rock-Ini hat dann doch abgewunken. Steffen Clauss sagt: „Wenn es zu unseren Konditionen gepasst hätte, dann wären wir auf den Zug aufgesprungen. Wir haben halt auch unsere eigenen Vorstellungen. Verschenken und verschleudern wollen wir nichts.“ Es kam mal ein Sponsor, der hätte ihnen auch das Namensrecht abgekauft. Das Zeltspektakel verkaufen, „das machen wir nicht“.

Info
Wer in den kommenden Tagen noch auftritt...

Mittwoch: John Fogerty (ausverkauft)

Donnerstag: LaBrassBanda (Support: Caravãna Sun)

Freitag: Dieter Thomas Kuhn (ausverkauft)

Samstag: Jan Delay&Disko No.1

Sonntag: Dream Theater (Support: Ghost Iris)

Montag: Gerhard Polt&die Well-Brüder aus’m Biermoos

Dienstag: Joss Stone (Support: Sir Waldo Weathers)