Zurück zur Schule dank sinkender Inzidenz und Impfungen

dpa/lsw Stuttgart. Von Weihnachten bis Pfingsten: Hunderttausende Kinder und Jugendliche haben seit einem halben Jahr größtenteils von zu Hause gelernt. Doch die dritte Corona-Welle ebbt ab, die meisten Lehrkräfte sind geimpft - also kann es wieder losgehen.

Zurück zur Schule dank sinkender Inzidenz und Impfungen

Schüler arbeiten in einem Klassenraum. Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild

Die coronabedingte Durststrecke für Hunderttausende Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg nähert sich angesichts sinkender Infektionszahlen dem Ende. Liegt die Inzidenz in den Stadt- und Landkreisen stabil unter 50 Infektionen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen, dürfen nach den Grundschulen auch die weiterführenden Schulen ihre Pforten nach den Pfingstferien an diesem Montag wieder für alle Kinder und Jugendlichen öffnen. Knapp die Hälfte der 44 Kreise im Südwesten liegt mindestens fünf Tage unter diesem Grenzwert.

Alle anderen Gymnasien, Real-, Werkreal-, Haupt-, Berufs- und Gemeinschaftsschulen müssen zunächst noch Wechselunterricht anbieten, also ein Mischung aus Präsenz und Home Schooling. In der neuen, am Freitagnachmittag notverkündeten Verordnung des Kultusministeriums wird aber festgelegt, dass weiterführende Schulen ab dem 21. Juni auch dann wieder in den Regelbetrieb gehen können, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in ihrem Kreis unter 100 liegt. Derzeit liegen alle 44 Kreise unter der Inzidenz von 100, zwischen 50 und 100 lag nur noch ein Fünftel. Außerdem ist von Montag in Kreisen, die stabil unter einer Inzidenz von 35 liegen, wieder Sportunterricht jeglicher Art zulässig.

Seit Weihnachten waren vor allem Schülerinnen und Schüler der Unter- und Mittelstufe im Lockdown gewesen, während Abschlussklassen teilweise in Präsenz unterrichtet werden konnten. Das Absinken der Corona-Infektionszahlen macht jetzt eine Öffnung auf breiter Basis möglich. Zudem ist ein Großteil der Lehrkräfte mittlerweile geimpft. Im Südwesten gibt es rund 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler sowie 130 000 Lehrkräfte.

Für den Präsenzunterricht gilt folgende Regel: Erst wenn die Kreise fünf Tage unter dem Grenzwert 50 sind und das Gesundheitsamt dies festgestellt hat, können die Schulen vom übernächsten Tag an wieder in den Regelbetrieb übergehen.

Grundschulen und die Grundstufen der Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) sind schon wieder im Präsenzunterricht ohne Abstandsgebot, da alle Kreise im Südwesten stabil unter der Inzidenz von 100 liegen. Unabhängig von den Inzidenzen gilt aber weiter die Maskenpflicht. Wer mehr als drei Tage in Folge an der Schule ist, muss sich zweimal pro Woche testen lassen. Es ist eine indirekte Testpflicht.

Allerdings können Eltern von jüngeren und behinderten Kindern nun auch eine Eigenbescheinigung über einen negativen Corona-Schnelltest ausstellen. Es gibt ein Musterformular für Schülerinnen und Schüler der Grundschulen, der Grundstufen der SBBZ sowie für Kinder der Grundschulförderklassen und der Schulkindergärten.

Beim Sportunterricht gibt es in Kreisen unter einer Inzidenz von 35 nun auch deutliche Lockerungen. Über 35 bleibt es dabei, dass der Unterricht in Hallen ausschließlich kontaktarm sein darf. Das entfällt bei unter 35. Allerdings soll jede Klasse einen festen Bereich der Sportanlage allein nutzen.

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