Zwei Turner und ein Judoteam gewinnen

Wahl der BKZ-Sportler des Jahrzehnts: Emelie Petz, Sebastian Krimmer und die TSG-Frauen nehmen bei der digitalen Preisverleihung die Medaillen und Urkunden entgegen.

Von Heiko Schmidt

Das Geheimnis ist gelüftet: Zwei Mitglieder der Turnabteilung der TSG 1846 und eine Backnanger Judomannschaft stehen als Sieger bei der Wahl der BKZ-Sportler des Jahrzehnts fest. Ihre Ehrung fand anders als in den vergangenen Jahren wegen der Coronapandemie nun virtuell statt. „Veranstaltungen in Präsenz sind weiterhin nicht möglich“, betont BKZ-Redaktionsleiter Kornelius Fritz bei der digitalen Preisverleihung. Er begründet, warum die Wahl der BKZ-Sportler des Jahres 2020 nicht stattfinden konnte: „Wegen der Corona-Pandemie hatten die meisten Sportlerinnen und Sportler sehr wenig Gelegenheit, sich im Jahr 2020 bei Wettkämpfen auszuzeichnen.“ So kam die Idee, die sportlichsten Frauen, Männer und Mannschaften der vergangenen Dekade wählen zu lassen. 931 Leser folgten dem Aufruf, sie nahmen an der Abstimmung online und über den Zeitungscoupon teil. In den Kategorien Frauen, Männer und Mannschaften wurden jeweils drei Kandidaten nominiert.

Ein deutliches Ergebnis gibt es bei den Frauen. Für Turnerin Emelie Petz von der TSG Backnang haben 53,4 Prozent der Leser gestimmt. Sie nahm freudestrahlend die Siegermedaille und die Urkunde beim Training im Olympiastützpunkt in Stuttgart entgegen. „Vielen Dank an alle, die für mich abgestimmt haben. Für mich ist es nicht selbstverständlich, BKZ-Sportlerin des Jahrzehnts zu werden“, sagt die 18-Jährige. Sie schiebt als Ausblick nach: „Ich hoffe, dass ihr mir die Daumen drückt für meine Qualifikationen, damit ich dann hoffentlich bei den Olympischen Spielen in Tokio starte.“ Knapper ging es bei der Vergabe des zweiten Platzes zu. Judoka Katharina Menz von der TSG Backnang kam mit 23,6 Prozent der Stimmen hauchdünn vor Kunstradfahrerin Viola Brand vom RSV Unterweissach, die 23 Prozent auf sich vereinte.

Ebenfalls klar ist die Entscheidung bei den Männern ausgefallen. Turner Sebastian Krimmer von der TSG Backnang hat mit 58,3 Prozent die Nase vorne. „Vielen Dank für diese tolle und außergewöhnliche Ehrung“, sagt der 30-Jährige in der Backnanger Schillerhalle, der Trainingsstätte der TSG-Turner. Der Teilnehmer an den Olympischen Spielen 2012 in London ergänzt: „Ich freue mich natürlich, dass meine erreichten Ziele in den letzten Jahren als aktiver Sportler gewürdigt werden. Diese Auszeichnung als Sportler des Jahrzehnts bedeutet mir sehr viel.“ Den zweiten Rang belegt Triathlet Christopher Hettich vom TC Backnang mit 22,6 Prozent. Volleyballer Yannick Harms von der TSG Backnang landet mit 19,1 Prozent auf den dritten Platz.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gab es bei den Mannschaften. Die Führung wechselte fast täglich. Jedes der drei nominierten Teams lag zwischenzeitlich in Führung. Deshalb sind es am Ende nur wenige Stimmen Abstand. Die Nase vorn haben die Judofrauen der TSG Backnang mit 36,2 Prozent. Jubelnd nahmen fünf Sportlerinnen des Teams die Nachricht beim Trainingslager auf Gran Canaria auf. „Vielen Dank, dass ihr uns zur Mannschaft des Jahrzehnts gewählt habt“, sagt Katharina Menz. Ihre Teamkameradin Anna-Maria Wagner fügt hinzu: „Es ist uns eine Ehre, für Backnang zu kämpfen. Und wir hoffen, dass wir es in zehn Jahren vielleicht wieder schaffen.“ Die Medaille und die Urkunden für den zweifachen Deutschen Mannschaftsmeister nahm Trainer Jens Holderle im Backnanger Dojo entgegen. Er erklärt: „Wir freuen uns wahnsinnig, überraschend die Mannschaft des Jahrzehnts geworden zu sein. Es ist eine große Ehre für uns als Verein und als Mannschaft.“ Er blickt auch in die Zukunft: „Wir haben schon sehr viel zusammen erreicht, aber wir können das fortsetzen und bleiben weiter am Ball und geben alles auf der Matte. Ich hoffe, dass weiterhin viele starke Talente aus Backnang kommen.“ Zweiter werden die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang mit 32,6 Prozent. Auf den dritten Rang kommen die Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach mit 31,2 Prozent.