Greta Thunberg an Bord

Zwölf Aktivisten weiter auf dem Seeweg Richtung Gaza

Ein ganzes Stück ihres erhofften Weges über das Mittelmeer haben zwölf Aktivistinnen und Aktivisten bereits zurückgelegt. Greta Thunberg nutzt die Zeit für erneute Kritik an Israel.

Zwölf Aktivisten weiter auf dem Seeweg Richtung Gaza

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg, flankiert von Thiago Avila von einer Menschenrechtsorganisation, vor der Abreise in den Nahen Osten

Von red/dpa

Greta Thunberg und weitere Aktivisten haben auf ihrem Weg in Richtung des abgeriegelten Gazastreifens mittlerweile etwa ein Drittel ihrer Reisedistanz zurückgelegt. Das Segelschiff „Madleen“ des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition befand sich am Nachmittag auf offener See südlich der griechischen Peloponnes-Halbinsel, wie aus Daten des Trackers des Schiffes hervorging. An Bord sind nach Angaben des Bündnisses zwölf Aktivistinnen und Aktivisten, darunter neben der Schwedin Thunberg unter anderem auch Yasemin Acar aus Deutschland.

Die Aktivistengruppe war am Sonntag auf Sizilien in See gestochen. Sie will nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen bringen. Zugleich wollen sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage vor Ort richten. 

Thunberg ist das mit Abstand bekannteste Gesicht an Bord. Die 22-Jährige ist mit ihrem entschiedenen Kampf für mehr Klimaschutz bekanntgeworden. Sie setzt sich seit längerem aber vor allem für die Belange der palästinensischen Bevölkerung ein.

Kritik am Vorgehen Israels

Die Hilfsmission des Schiffes sei Teil „einer globalen Bewegung für soziale Gerechtigkeit, Klimagerechtigkeit, Befreiung und Entkolonialisierung“, schrieb Thunberg nun zu einem Bild von sich an Bord auf Instagram. „Wenn wir auf der richtigen Seite der Geschichte stehen, dann ist es unsere Pflicht und höchste Zeit, dass wir uns dieser Bewegung anschließen“, hieß es in dem Beitrag.

Israel hat die Lieferung von Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen lebenswichtigen Gütern in den Gazastreifen im Zuge ihres Krieges gegen die islamistische Hamas fast drei Monate lang blockiert, diese Blockade zuletzt aber etwas gelockert. Es will nach eigenen Angaben die islamistische Hamas unter Druck setzen, damit sie die von ihr festgehaltenen Geiseln freilässt.

Thunberg kritisierte, dass systematisches Aushungern und die Unterbindung von Grundbedürfnissen nur einige der Methoden seien, mit denen Israel Krieg gegen die Palästinenser führe. Der Gaza-Krieg, ausgelöst durch das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023, dauert seit mehr als eineinhalb Jahren an.