Das Jahr 2025 ist schon bald Geschichte. Zeit, auf die vergangenen zwölf Monate der Stuttgarter Kickers zurückzublicken. Wir präsentieren Schlüsselmomente in unserer Bildergalerie.
Auf seine treuen Fans konnten sich die Stuttgarter Kickers auch im durchwachsenen Jahr 2025 stets verlassen.
Von Jürgen Frey
Es gab schon aufregendere Jahre in der Vereinsgeschichte der Stuttgarter Kickers als 2025. Doch vor allem einer konnte sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen: Lutz Siebrecht, der Geschäftsführer Sport des Fußball-Regionalligisten. Offiziell hatte er als Nachfolger von Marc Stein am 1. Januar 2025 seinen ersten Arbeitstag – und gleich zu Beginn seiner Amtszeit musste der 58-Jährige ein paar personelle Aufräumarbeiten im Kader verrichten. Logischerweise immer im Blick: die finanziellen Rahmenbedingungen.
Den Umbruch setzte Siebrecht in der Sommerpause weiter fort, stets im Austausch mit Marco Wildersinn. Immer wieder wurde auch die Arbeit des Cheftrainers kritisch hinterfragt. Zuletzt auch gemeinsam mit Präsident Rainer Lorz und Präsidiumsmitglied Jürgen Kindler nach dem letzten Spiel vor der Winterpause bei Eintracht Trier (4:2). Am 28. Dezember verkündete der Club dann offiziell: Es geht auch nach der Winterpause mit dem 45-Jährigen weiter.
Wir schauen auf das Jahr 2025 zurück – und blicken auf besondere Momente oder Ereignisse. Logischerweise: ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Saison 2025/26
Ergebnisse1. Göppinger SV – Stuttgarter Kickers (0:2/zweite WFV-Pokal-Runde), SG Barockstadt Fulda-Lehnerz – Kickers 0:1, Kickers – SV Sandhausen 3:2, VfR Aalen – Kickers (0:2/dritte WFV-Pokal-Runde), Kickers – Eintracht Trier 1:1, 1. FSV Mainz 05 II – Kickers 3:0, Kickers – Kickers Offenbach 1:2, TSV Weilimdorf – Kickers (1:2/WFV-Pokal-Achtelfinale), TSV Steinbach Haiger – Kickers 0:1, Kickers – SC Freiburg II 4:0, KSV Hessen Kassel – Kickers 3:0, FC Bayern Alzenau – Kickers 3:0, Kickers – SGV Freiberg 1:1, FSV Frankfurt – Kickers 3:0, Kickers – Bahlinger SC 3:0, TSG Balingen – Kickers 0:2, Kickers – TSV Schott Mainz 2:1, FC 08 Homburg – Kickers 2:1, Kickers – FC-Astoria Walldorf 2:1, Kickers – SG Sonnenhof Großaspach 2:1, Kickers – SG Barockstadt Fulda-Lehnerz 0:1, SV Sandhausen – Kickers 2:1, Eintracht Trier – Kickers 2:4. (jüf)
Lutz Siebrecht (li., neben Stürmer David Braig) begann seine Arbeit als Sportgeschäftsführer bei den Stuttgarter Kickers offiziell am 1. Januar 2025. Aus sportlichen und finanziellen Gründen löste der 58-Jährige seitdem einige Spielerverträge auf, die Kurskorrekturen in Sachen Kader sind längst nicht abgeschlossen und ein laufender Prozess.
Kevin Dicklhuber (li., neben Präsident Rainer Lorz) wurde zum 1. Göppinger SV verabschiedet. Am 8. März, zwei Tage nach seinem 36. Geburtstag, verlor der Offensivmann mit seinem neuen Club in Degerloch mit 0:3.
Torwart Felix Dornebusch (re., beim Rehatraining, neben Lutz Siebrecht) zog sich im Januar 2025 im Training einen Kreuzbandriss zu. Der Ausfall des 31-Jährigen wog schwer – auf und neben dem Spielfeld. In der diesjährigen Winterpause wird er zurückerwartet.
Am 22. Februar kamen die Kickers mit einem 3:0 gegen den FC Gießen gut aus der Winterpause. Auch Meris Skenderovic (li.) erzielte einen Treffer. In dieser Saison schaffte es der Offensivmann nur achtmal in den Kader, in der Regionalliga blieb der 27-Jährige ohne eine Einsatzminute. Er gilt als der Absteiger des Jahres.
A-Jugend-Spieler Lirijon Abdullahu ist seit dieser Saison fester Bestandteil des Regionalliga-Kaders. Der Offensivmann bekam bereits im vergangenen März erstmals eine Einladung zur A-Nationalmannschaft des Kosovo.
Innenverteidiger Nyamekye Awortwie-Grant (25) verletzte sich bei der 1:2-Niederlage am 15. März beim TSV Steinbach Haiger am Sprunggelenk und konnte im weiteren Saisonverlauf nicht mehr eingesetzt werden. Die Entdeckung der vergangenen Saison wechselte im Sommer zu Drittligist FC Energie Cottbus, wo sich der gebürtige Tübinger auf Anhieb einen Stammplatz sicherte.
Die Rekordkulisse im Gazi-Stadion auf der Waldau im Jahr 2025 gab es am 22. März. Das 1:1 gegen Kickers Offenbach sahen 8740 Zuschauer. Auf dem Foto verteidigt Paul Polauke gegen OFC-Stürmer Dimitrij Nazarov.
Per Lockl sicherte am 30. März mit seinem Tor den 1:0-Auswärtssieg beim FSV Frankfurt. Torwart David Mitrovic hielt den Dreier mit Glanzparaden fest. In den folgenden Spielen der Saison 2024/25 auf fremden Plätzen setzte es nur noch Niederlagen.
Die Kickers gingen mit sechs Niederlagen aus den letzten sieben Spielen der Saison 2024/25 in die Sommerpause. Negativer Höhepunkt war das 1:5-Heimdebakel im letzten Spiel am 17. Mai vor 4500 Zuschauern auf der Waldau gegen den KSV Hessen Kassel.
Die Hürde im ersten Pflichtspiel der Saison 2025/26 nahmen die Kickers und Offensivmann Oskar Hencke (Foto) souverän. Bei Regionalliga-Absteiger 1. Göppinger SV gab es am 29. Juli in der zweiten WFV-Pokal-Runde vor 1700 Zuschauern ein 2:0.
Auch in die Regionalligarunde starteten die Kickers erfolgreich. David Tomics verwandelter Elfmeter brachte am 3. August einen 1:0-Auswärtssieg bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz.
Glücklich weiter ging es im ersten Heimspiel: Neuzugang Melkamu Frauendorf (re.) sorgte mit Traumtor in der Nachspielzeit für das 3:2 gegen Absteiger SV Sandhausen. 5120 Zuschauer im Gazi-Stadion waren begeistert.
Gutes Spiel, schlechtes Ergebnis – das war das Fazit am 29. August beim 1:2 gegen Kickers Offenbach. Mehr als die 5940 Zuschauer an diesem Freitagabend sahen in dieser Saison bisher kein Spiel der Blauen.
Den Glanzparaden von Torwart Leon Neaime (re.) hatten es die Kickers am 3. September beim tapferen Verbandsligisten TSV Weilimdorf zu verdanken, dass sie nach dem 2:1-Zittersieg noch im WFV-Pokal-Wettbewerb vertreten sind. Die Auslosung für das Viertelfinale findet am 13. Februar 2026 statt.
Ihren bisher höchsten Saisonsieg feierten die Kickers am 13. September mit dem 4:0 gegen den SC Freiburg II. Flamur Berisha schnürte einen Tore-Doppelpack und ist mit insgesamt neun Treffern auch bester Torschütze der Blauen.
Am 30. September, beim 1:1 gegen den SGV Freiberg, feierten die Blauen Bomber ihr Jubiläum.
Kickers-Verteidiger Vincent Schwab (re.) ist enttäuscht: Das 0:3 beim FSV Frankfurt am 5. Oktober war schon die vierte 0:3-Auswärtsniederlage der Kickers in dieser Saison.
Das Waldauradio ist bei vielen Kickers-Fans hochgeschätzt. Vor allem bei Auswärtsspielen verfolgen die Anhänger seit zehn Jahren kostenlos die Livereportagen der ehrenamtlichen Mitarbeiter mit dem großen Herz für die Blauen. Seit einigen Wochen können nun auch blinde und sehbehinderte Fans im Stadion die Audiodeskription über die Livereportage des Waldauradios nutzen. Dieses Projekt wurde im Oktober vom Württembergischen Landessportbund (WLSB) mit dem Inklusionspreis Silber ausgezeichnet. Auf dem Foto (v. re.): Hannes Stöcker, Jörg Schwerteck, Maike Strohmeier (alle Waldauradio), Anne Köhler (Vizepräsidentin des WLSB) und Alexander Fangmann (Inklusionsbeauftragter WLSB).
Nicht nur NLZ-Chef Norbert Stippel ist stolz auf diese beiden Talentschmiede: Die Trainer Harun Gülcan und Max Füssenhäuser (Foto) messen sich mit dem Kickers-Nachwuchs in den DFB-Nachwuchsligen mit den Teams von Bundesligisten. Füssenhäusers U 17 qualifizierte sich nun sogar für die Liga A.
Ex-Kickers-Spieler Loris Maier (li.) schenkte den Blauen mit zwei Treffern für die SG Sonnenhof Großaspach am 15. November gehörig einen ein. Am Ende verloren die Kickers das Derby vor 4850 Zuschauern mit 1:3 – trotz 40-minütiger Überzahl.
Präsident Rainer Lorz verkündete bei der Mitgliederversammlung am 27. November zwar ein Jahresdefizit von 471 000 Euro. Sehr zur Freude der Mitglieder erklärte sich der Kickers-Chef nun aber doch bereit, seine Amtszeit bis 2027 mindestens zu Ende zu bringen.
Eines ihrer besten Spiele im Kalenderjahr 2025 zeigten die Kickers am 30. November beim SV Sandhausen – am Ende konnte auch Neuzugang Samuel Unsöld (re.) das 1:2 nicht verhindern.
Nevio Schembri trug maßgeblich dazu bei, dass die Kickers mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause gingen. Der 19-jährige Offensivmann erzielte beim 4:2 bei Eintracht Trier am 5. Dezember zwei Tore.
Der positive Jahresabschluss stärkte auch Trainer Marco Wildersinn. Nach eingehender Analyse wurde entschieden, dass er auch nach der Winterpause die Kommandos bei den Blauen gibt. Dass allerdings sein am Saisonende auslaufender Vertrag verlängert wird – damit rechnen die allerwenigsten.
Am 19. Dezember gab der Stuttgarter Gemeinderat endgültig grünes Licht für den Ausbau der Gegengerade im Gazi-Stadion.