Ab der 20. Minute das Zepter fest im Griff

Handballer des HC Oppenweiler/Backnang setzen sich im Drittliga-Kellerduell beim TVS Baden-Baden mit 35:31 durch

Im sechsten Anlauf hat es funktioniert, die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang fuhren den ersten Saisonsieg ein. Die Mannschaft von Trainer Matthias Heineke setzte sich beim TVS Baden-Baden mit 35:31 durch. Ab der 20. Minute hatte sie das Zepter fest im Griff. Mit schnellem Spiel nach vorne legten die Gäste den Grundstein für den ersten Erfolg überhaupt in der Rheintalhalle im südbadischen Sandweier.

Ab der 20. Minute das Zepter fest im Griff

Setzte mit Kontertoren die entscheidenden Nadelstiche: Lukas Köder (beim Wurf) vom HC Oppenweiler/Backnang.Foto: A. Hornauer

Von Alexander Hornauer

Für die Gäste begann die Begegnung schlecht. Rückraumspieler Jonas Frank verletzte sich bei seinem Treffer zum 1:0. Er konnte nicht mehr mitspielen. Der HCOB führte 4:2, geriet durch einige Fehlabspiele aber zeitweise ins Hintertreffen. Als diese abgestellt waren, verlief die Begegnung ausgeglichen. Beim TVS setzten sich die zielsicheren Werfer Jonas Schuster und Markus Koch auf den Halbpositionen gut in Szene. Nach 20 Minuten stand es 11:11. Weil die Schiedsrichter ein Foul von Evgeni Prasolov an Schuster mit der Roten Karte ahndeten, war das HCOB-Team weiter dezimiert.

Trotzdem begann nun dessen stärkste Phase. Der neu aufs Spielfeld gekommene Tom Kuhnle hatte mehrere hervorragende Aktionen, er riss sein Team im Angriff mit. Innerhalb von fünf Minuten gelangen ihm vier Treffer. Baden-Baden verlor den Faden. Die aggressive und auf Ballgewinne ausgerichtete HCOB-Abwehr nahm ein ums andere Mal das Spielgerät ab. Kam doch mal ein Wurf auf das Tor, dann überzeugte Thomas Fink durch eine gute Torhüterleistung.

Den Gästen gelangen Kontertreffer, vor allem Marcel Lenz und Lukas Köder hatten regelmäßig freie Bahn. Als die Gäste Sekunden vor dem Pausenpfiff nach einem Schuster-Fehlwurf das Feld geistesgegenwärtig mit zwei scharfen Pässen überbrückten und Philipp Schöbinger frei stehend am Kreis zum 18:13-Pausenstand einnetzte, da war das eine Art „Wirkungstreffer“.

Nach Wiederanpfiff lenkten die Gäste die Partie in die von ihnen gewünschte Richtung. Sie nutzten den Umstand, dass die Einheimischen von Abwehr zu Angriff gleich zwei Akteure austauschten, gnadenlos aus, machten immensen Druck auf die oft noch nicht sortierte Abwehr. Ruckzuck wuchs der Vorsprung auf sieben Tore an (21:14). Philipp Maurer nutzte seine Chancen zielstrebig, auch Marcel Lenz und Ruben Sigle taten sich als Torewerfer hervor. Wohl kam der TVS in der Folgezeit im Angriff wieder besser zum Zug, doch in schöner Regelmäßigkeit stellten die Murrtaler in kürzester Zeit den alten Abstand wieder her.

Der HCOB wahrte konstant einen Vorsprung von sechs bis acht Toren. Es gelang den Murrtalern, den Hausherren auch nicht nur „den kleinen Finger zu reichen“, an dem sich diese nochmals zurück in die Partie hätten hangeln können. 24:17 nach 40 Minuten, 31:24 nach 50 Minuten, die offensive Durchschlagskraft des HCOB – oftmals geschickt von Kevin Wolf in Szene gesetzt – war ausreichend, um Defizite in der Defensive zu überspielen. Am Ende gelang den TVS-Handballern Resultatsverbesserung, aber da war schon alles entschieden.

TVS Baden-Baden: Horn, Hafner – Henke (2), Wichmann, Seiter, Bornhäuser, Fritz (3/3), Völker, Mitzel (4), Schuster (10), Unser, Schlager (3), Koch (6), Vollmer (3).

HC Oppenweiler/Backnang: Fink, Koppmeier – Frank (1), Koch (2), Köder (4), Kuhnle (5), Lenz (8/1), Maurer (4), Prasolov, Raff, Schöbinger (3), Sigle (5), Szilagyi, Wolf (3).

Siebenmeter: 3/3:1/2 (Lenz scheitert an Horn). – Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Unser, Koch, Ludwig – Sigle/zweimal, Lenz). – Disqualifikation: Prasolov (21./Foul). – Schiedsrichter: Engeln/Schmitz (Burscheid). – Zuschauer: 500.