Abstiegskampf schon wieder eingeläutet

27:37 gegen Balingen-Weilstetten II: Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang kassiert vierte Pleite im vierten Saisonspiel

In der Vorsaison hatten die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang nach vier Spielen einen Zähler. Nun stehen sie nach der 27:37-Heimpleite gegen HBW Balingen-Weilstetten II sogar mit 0:8 Punkten da und sind schon wieder mittendrin im Abstiegskampf. Es klemmte vorne, es klemmte hinten – die Gäste von der Zollernalb, die stark auftrumpften, hatten leichtes Spiel und die Partie war bereits zur Pause entschieden.

Abstiegskampf schon wieder eingeläutet

Sorgenvolle Miene: HCOB-Trainer Matthias Heineke hat mit seinen Drittliga-Handballern einen kompletten Fehlstart hingelegt.Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

In Fürstenfeldbruck hatte der HCOB zuletzt 36 Treffer kassiert. Das wollte man besser machen, aber es gelang nicht. Dabei sah es anfangs eigentlich gut aus, die Hausherren hatten die HBW-Ballwerfer mehrmals im Zeitspiel. Das Problem: Sie machten zu wenig daraus, nach teilweise recht langen Balinger Angriffen schluckten sie am Ende halt doch noch das Tor – mal landete der Abpraller bei den Gästen und der zweite Versuch saß, dann zischte der Ball einige Male mit Kontakt zu Latte oder Pfosten ins Netz. Die Zweitliga-Reserve freute sich, während die HCOB-Spieler gefrustet waren: Irgendwas stand dem Erfolgserlebnis immer im Wege.

Pech war’s aber in wenigen Situationen, oft war es eher das viel zitierte Unvermögen. Wenn die Murrtaler zum Beispiel den Ball eroberten, war der häufig schon nach dem zweiten, dritten Zuspiel wieder weg, weil ungenau gespielt oder schlecht gefangen wurde. Die Zahl der technischen Fehler war extrem hoch, die Statistik bringt es auf den Punkt: In der ersten Hälfte waren bei Oppenweiler/Backnang elf unerzwungene Fehler zu notieren, daraus resultierten acht Kontertore für Balingen. Nach einer Viertelstunde war beim 6:8 nichts verloren, dann folgten 15 rabenschwarze Minuten. Die Abwehr fand kaum noch Zugriff, vor allem die Rückraumspieler Niklas Diebel und Adam Soos hatten zu viel Platz. Das Spiel nach vorn blieb fehlerbehaftet. Zu oft verstrickten sich die Einheimischen in Einzelaktionen, wenn ein Abspiel ratsam gewesen wäre. In Momenten, in denen individuelle Aktionen einen Torerfolg versprochen hätten, wählte sie hingegen oft das Zuspiel zum doch nicht besser positionierten Kameraden, der es dann aus unvorteilhafter Position versuchte.

Nur Rückraumspieler Kevin Wolf hatte eine ordentliche Wurfquote, zur Pause lag der HCOB aber trotzdem mit 11:21 hinten. Nicht unerwähnt bleiben darf trotz aller Unzulänglichkeiten, dass es Balingen auch richtig gut machte. Die Gäste verteidigten aufmerksam, spielten schnörkellos nach vorne und nutzen ihre Chancen zielstrebig – das war ein absoluter Topauftritt.

Die Spannung vor der zweiten Halbzeit war raus. Der HCOB bemühte sich um Ergebniskosmetik, der Rückstand wuchs immerhin nicht weiter an. Der Rivale wollte den Sieg sicher ins Ziel zu bringen, das gelang auch. Bei den Hausherren spielten sich Felix Raff (5 Tore) und David Szilagyi (3) in den Vordergrund, beim HBW II sorgte Kreisläufer Tobias Heinzelmann für die Höhepunkte. Für Oppenweiler/Backnang war’s ein Rückschritt – auch wenn die bisherigen Gegner viel Qualität hatten, sind vier Schlappen in Serie doch ein lautes Warnsignal. Der Saisonstart ist eindeutig in die Kategorie „verkorkst“ einzustufen.

HC Oppenweiler/Backnang:Fink, Koppmeier – Sigle (1), Lenz (4/3), Szilagyi (3), Wolf (4), Prasolov, Schöbinger (5), Kuhnle (3), Frank, Maurer, Raff (5), Koch, Köder (2).

HBW Balingen-Weilstetten II: Malek, Ruminsky – Thomann (1), Czako (4), Fuoß, Soos (5), Bitzer (7/3), Foth (2), Heinzelmann (5), Diebel (8), Schmidberger (1), Beckmann, Strosack (4).

Schiedsrichter: Gierke/Konwitschny (Dachau). – Zuschauer: 550. – Siebenmeter: 3/3:3/3. – Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Koch, Prasolov, Schöbinger, Sigle – Czako, Foth, Heinzelmann).