Anpfiff vor leeren Rängen: Südkoreas Liga spielt wieder

dpa Seoul. Mit großem Interesse weltweit wird die Eröffnung der Fußballsaison in Südkorea mitten in der Corona-Pandemie verfolgt. Das erste Spiel ging ohne Zuschauer über die Bühne.

Anpfiff vor leeren Rängen: Südkoreas Liga spielt wieder

Spieler von Jeonbuk Hyundai Motors und Suwon Samsung Bluewings beim Eröffnungsspiel der K-League vor leeren Rängen. Foto: Kim Orel/Newsis/dpa

In der höchsten südkoreanischen Fußballliga rollt nach wochenlanger Verschiebung wegen der Coronavirus-Krise wieder der Ball - wenn auch vorerst ohne Zuschauer.

Zum Saisonstart der K-League traf im WM-Stadion von Jeonju der Titelverteidiger Jeonbuk Hyundai Motors auf die Suwon Samsung Bluewings. Das Geisterspiel endete 1:0 (0:0) für Jeonbuk. Ein Kopfballtreffer des mit 41 Jahren ältesten Liga-Akteurs, Lee Dong Gook, entschied die Partie in der 84. Minute. Am Wochenende folgen die restlichen fünf Spiele der Liga mit zwölf Mannschaften.

Der Start für die erste und zweite Profi-Fußballliga erfolgte nur wenige Tag, nachdem bereits die Baseball-Saison in Südkorea begonnen hatte. Wegen des Ausbruchs des Coronavirus war der für den 29. Februar geplante Fußball-Saisonstart fünf Tage zuvor verschoben worden. Zumindest die ersten Runden sollen vor leeren Rängen stattfinden, die Saison wurde von 38 auf 27 Spieltage verkürzt.

Ähnlich wie für die Baseball-Liga gelten neben dem vorläufigen Zuschauerverbot auch im Fußball einige Regeln zum Schutz gegen eine Infektion. Die Spieler seien angehalten, sich nicht abzuklatschen oder sich bei eine Tor in die Arme zu fallen, sagte eine Liga-Sprecherin in Seoul. Trinkflaschen und Handtücher dürften nicht mit anderen Spielern geteilt werden. Auch müssen Betreuer Schutzmasken tragen. Vor dem Eintritt ins Stadion wird bei den Akteuren Fieber gemessen. Bei allen Spielern der ersten und zweiten Liga seien Virustests durchgeführt worden, sagte die Sprecherin. „Es wurde niemand positiv getestet.“

Die Liga nutzte den Saisonstart, um weltweit Werbung für Südkoreas Fußball zu machen. Das Freitagspiel wurde nicht nur live von einheimischen TV-Stationen gezeigt, sondern auch in anderen Ländern übertragen. Auf YouTube und über das Twitter-Konto der K-League wurde das Match ebenfalls gezeigt. Das sei eine spezielle Aktion, „um die Eröffnung der K-League für Fußballfans in der ganzen Welt zugänglich zu machen und die Hoffnung zu übermitteln, die Krise zu überwinden“, hieß es.

Südkorea hatte den Ausbruch in den vergangenen Wochen weitgehend in den Griff bekommen. Am Freitag teilten die Gesundheitsbehörden mit, dass am Vortag zwölf Neuinfektionen festgestellt worden seien. Die Gesamtzahl stieg demnach auf 10.822.