Anspannung vor dem Auftakt steigert sich

Nach fast sieben Monaten ohne Punktspieleinsatz starten die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang am morgigen Samstag in die neue Saison. Die Mannschaft von Trainer Matthias Heineke gastiert ab 19.30 Uhr bei der HG Oftersheim/Schwetzingen.

Anspannung vor dem Auftakt steigert sich

HCOB-Trainer Matthias Heineke bereitet seine Spieler aufs erste Saisonspiel bei der HG Oftersheim/Schwetzingen vor. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Es ist die sechste Saison in Folge in der Dritten Liga für den HC Oppenweiler/ Backnang. Es treffen zwei Sechstplatzierte der Vorsaison aufeinander – vieles deutet auf einen spannenden Ausgang hin. Wie ist die Stimmung vor dem Auftakt? Exakt so, wie sie sein soll, berichtet HCOB-Coach Matthias Heineke. „Man spürt eine klare Steigerung der Anspannung und Konzentration, weil wir es alle kaum erwarten können, nun um Punkte zu spielen.“ Die Handballer haben durch das unerwartet frühe Ende der Vorsaison und den späten Einstieg in die neue Runde eine lange Pause hinter sich. Dass die Generalprobe gegen den TV Kirchzell in die Hose ging, spielt für Heineke keine Rolle. Sie könnte auch Positives bewirkt haben. „Der Rest der Vorbereitung verlief konstant auf gutem Niveau. Darum denke ich, dass diese Niederlage eher die Sinne geschärft hat und uns daran erinnert hat, wie es laufen kann, wenn wir nicht zu 100 Prozent fokussiert auf das Spiel sind.“ Das dürfte am morgigen Samstag beim Gastspiel in der Kurpfalz anders sein.

Duelle zwischen beiden Mannschaften haben eine lange Tradition. Nimmt man die Duelle der Stammvereine beider Spielgemeinschaften hinzu, dann steht nun das 31. Aufeinandertreffen auf dem Programm. In den vergangenen beiden Spielzeiten waren die Klubs getrennt. Während der HCOB in der Südstaffel um Punkte kämpfte und an Oftersheim und Schwetzingen in die Pfalz und das Saarland fuhr, war die HG in die Staffel Mitte eingruppiert. Allerdings gab es das eine oder andere Vorbereitungsspiel, und deshalb sagt HCOB-Coach Heineke: „Beide Teams kennen sich sehr gut.“

Mit dem aus Kornwestheim ins Nordbadische gewechselten Christian Wahl und dem aus der Bittenfelder Jugend entsprungenen Florian Burmeister haben zwei wichtige Rückraum-Asse der Kurpfälzer ihre sportlichen Wurzeln im Großraum Stuttgart. HCOB-Coach Heineke denkt deshalb auch an diese Sportler, wenn er von „viel Qualität und Erfahrung im Rückraum der HG und einem taktisch sehr disziplinierten Angriffsspiel“ spricht. Heinekes Pendant Holger Löhr – als ehemaliger Nationalspieler einer der prominentesten Trainer der Liga – setzt gerne einen siebten Feldspieler ein. „Und in der Abwehr sind sie mit zwei Systemen flexibel. Sie haben einen eingespielten Innenblock, der in den vergangenen Jahren nicht viele Gegentore zugelassen hat.“ Bedeutet für den HCOB: Er muss an sein Leistungsoptimum gelangen, um zum Auftakt beide Zähler aus der Nordstadthalle zu entführen.

Wie es gelingen kann? Wichtig ist Trainer Matthias Heineke, dass alle seine Spieler verinnerlichen, „dass wir selbst dafür verantwortlich sind, im Verbund die Kontrolle in der Abwehr zu bekommen“. Auf diese Weise sollen die beide HCOB-Keeper Stefan Koppmeier und Jürgen Müller ins Spiel gebracht werden. Im besten Fall führt das zu Ballgewinnen. „Je mehr wir davon haben, umso häufiger kommen wir auch in schnelle Umschaltaktionen.“ Und genau das strebt Matthias Heineke mit seiner Mannschaft an. Es könnte, wenn es die erwartet enge Partie geben wird, am Ende vielleicht den Ausschlag für die HCOB-Handballer geben.

Stimmen und weitere Infos zum Saisonstart des HC Oppenweiler/Backnang

HCOB-Kapitän Philipp Maurer sagt: „Die Vorfreude ist spürbar, alle wollen unbedingt wieder in den richtigen Wettkampf und um Punkte spielen. Es ist ausgesprochen schade, dass unsere treuen Fans nicht zum Auswärtsspiel mitfahren können. Wir möchten unbedingt einen positiven Saisonstart hinlegen und aus Schwetzingen gleich die ersten zwei Punkte mit nach Hause bringen.“

Torwart Stefan Koppmeier erklärt: „Wir freuen uns riesig auf das erste Spiel nach einer so langen Vorbereitung ohne Punktspiel. Ich denke, wir haben uns im Vergleich zur letzten Saison sowohl personell als auch körperlich noch einmal gesteigert – und das gilt es jetzt auf die Platte zu bringen. Mit der HG Oftersheim Schwetzingen kommt ein sehr unangenehmer Gegner auf uns zu, der es versteht, Angriffe geduldig auszuspielen und hinten aggressiv zu verteidigen.“

Kreisläufer Jakub Strýc bemerkt: „Wir haben die längste Vorbereitung in der Geschichte des Handballs erlebt. Ich denke, sowohl wir Spieler als auch das Trainerteam können mit der Vorbereitung sehr zufrieden sein. Obwohl wir bereits einige Freundschaftsspiele mit der HG Oftersheim/Schwetzingen bestritten haben, weiß nach so langer Zeit niemand, was ihn erwartet. Deshalb müssen wir uns auf unsere Stärken konzentrieren, wie eine aggressive Abwehr mit guter Torwartleistung und den Übergang zu einem schnellen Tempogegenstoß. Die HG ist eine Mannschaft mit viel Qualität.“

Die Begegnung wird live im Internet auf Sportdeutschland.TV übertragen. Dabei fällt eine Gebühr von 4,50 Euro an.

Ein kurzer Blick aufs Tendenz-O-Meter: Vor rund sieben Jahren kamen die Murrtaler bei der HG Oftersheim/Schwetzingen mal mit zehn Toren Differenz unter die Räder. Aus den drei nachfolgenden Drittliga-Spielen in der Nordstadthalle holten sie dann aber zwei Siege und ein Unentschieden.