Aspacher Volkslauf: Reichlich Lob und unerwartet viele Starter

Beim 25. Aspacher Volkslauf machen die Murrtal-Runners nicht dieselben Erfahrungen wie so manch anderer Veranstalter und freuen sich über mehr als 200 Teilnehmer. Von denen bringen David Albert und bei den Frauen Sandra Burkhardt die 10 Kilometer am schnellsten hinter sich.

Aspacher Volkslauf: Reichlich Lob und unerwartet viele Starter

Bildeten die sportliche Note des 50. Geburtstags der Gemeinde Aspach: Die Läufer. Knapp über 200 Frauen und Männer gingen beim 25. Aspacher Volkslauf an den Start. Foto: Alexander Becher

Von Uwe Flegel

Laufveranstalter tun sich seit Corona vielerorten schwer in Sachen Teilnehmerzahl. Fast nirgends sind die Starterfelder so groß wie vor dem Auftauchen des Virus. Beim 25. Aspacher Volkslauf über 10 Kilometer gab es vom Ausrichter Murrtal-Runners nun jedoch mittlerweile ungewohnte Töne. „Wir hatten über 200 Sportler und sind hochzufrieden“, erklärte der Vorsitzende Matthias Nothstein und gestand ein: „Davon hätten wir vor wenigen Tage nicht zu träumen gewagt.“ Auch weil es eine gute Woche zuvor noch nicht danach ausgesehen hatte, dass es sogar mehr werden als in den letzten Jahren vor Ausbruch der Pandemie. Offenbar hatten sich einige Kurzentschlossene auf den letzten Drücker aber noch schnell dafür entschieden, beim dritten von vier Wettkämpfen des Laufcups Schwäbisch-Fränkischer Wald an den Start zu gehen.

Keine Zeit für einen Gedanken an die Gesamtwertung der Laufserie hatte mit David Albert allerdings derjenige, der die gut 10 Kilometer vom Start an der Alten Kelter zum Ziel bei der Hardtwaldhalle in Kleinaspach am schnellsten zurückgelegt hatte. Der schnelle Marbacher hat für den Cup nicht gemeldet. Er nutzte den Wettkampf im nahen Kleinaspach als Trainingslauf und Vorbereitung für den Marathon bei der Polizei-Europameisterschaft Anfang Oktober in den Niederlanden. Mit seiner Zeit von 36:01,9 Minuten war der 34-Jährige durchaus zufrieden. Überhaupt hat dem Mann, der aus der Triathlonszene stammt und 2018 beim Hawaii-Ironman die 3,8 Kilometer Schwimmen im Meer, die 180 Radkilometer und die 42 Kilometer Laufen in 10:00:46 Stunden bewältigte, die Veranstaltung gut gefallen. Das galt für die Strecke, die diesmal nicht durch den Hardtwald, sondern wegen des 50. Geburtstags der Gemeinde Aspach durch alle vier Teilorte der Kommune führte, wie fürs derzeit vergleichsweise kühle Wetter. Albert wie der Zweitplatzierte Philipp Hoffmann, der nach 36:44,6 Minuten im Ziel war und damit in der Laufcup-Gesamtwertung nicht mehr einzuholen ist, sprachen von „idealen Bedingungen“.

Bei den Teilnehmern stößt dergeänderte Kurs durchaus auf Zustimmung

Eine Einschätzung, die Frauengewinnerin Sandra Burckhardt teilte. Die aus Rudersberg kommende Dauersiegerin war nach 40:14,4 Minuten im Ziel und brauchte danach kaum Zeit, um wieder zu Atem zu kommen. Die Titelverteidigerin beim Laufcup und in Aspach war mit sich und dem geänderten Kurs völlig zufrieden. „Die Strecke ist zwar etwas mehr als 100 Meter länger als 10 Kilometer und ist anspruchsvoll, aber sie ist abwechslungsreich und in meinen Augen durchaus eine Alternative für den bisherigen Kurs. Meine 3,59 Minuten im Schnitt auf den Kilometer sind nach der Sommerpause ein guter Einstieg.“

Die Murrtal-Runners hörten das Lob für die Jubiläumsstrecke mit Start an der Alten Kelter und Ziel an der Hardtwaldhalle durchaus, doch ob es eine Wiederholung gibt, ist noch nicht klar. „Ich habe immer gesagt, dass ich die Veranstaltung abwarte und mir dann meine Gedanken mache“, erklärte deren Vorsitzender Nothstein, ehe er anfügte. „Wir müssen erst mal schauen, ob es nächstes Jahr überhaupt noch einen Lauf gibt.“ Der große bürokratische Aufwand und zum Beispiel eine Stadt Steinheim, die sich beim Kurs durch den zum Teil auf ihrer Gemarkung liegenden Wald recht unkooperativ zeigt, liegen dem Schaffern des Vereins mittlerweile ziemlich im Magen. Für eine Fortsetzung des Laufs sprechen die gute Teilnehmerzahl und „die Begeisterung, mit der gut 40 Kinder und Jugendlichen bei unseren Wettkämpfen über 200, 400 und 1000 Meter am Start waren“, so Nothstein.

Aspachs Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff vernahm die Worte des Kopfs des Organisationsteams nicht so gern. Schließlich hatte sie vor Ort miterlebt, wie gut die Veranstaltung bei Sportlern und bei den Zuschauern angekommen war. „Ich habe gehört, dass in den Teilorten einige Leute gestanden sind und die Läufer mit Anfeuerungsrufen begleitet haben, das freut mich besonders.“ Auch deshalb hofft die Rathauschefin, dass die 10 Kilometer in Aspach nächstes Jahr wieder auf dem Programm stehen. Zumindest an der Resonanz bei den Sportlern scheitert das allerdings nicht.

Alle Ergebnisse vom 25. Aspacher Volkslauf gibt es hier.