Tennis-Turniere in China abgesagt - Stuttgart pausiert

dpa Berlin. Die für diesen Herbst geplanten Profitennis-Turniere in China fallen aus. Dies teilten die Herren-Organisation ATP und die Damen-Organisation WTA mit.

Tennis-Turniere in China abgesagt - Stuttgart pausiert

Vorjahressieger Daniil Medwedew wird seinen Titel in Shanghai in diesem Jahr nicht verteidigen können. Foto: Andy Wong/AP/dpa

Beide beriefen sich dabei auf eine Anordnung der obersten Sportbehörde Chinas im Zuge der Coronavirus-Pandemie. Die Behörde hatte vor zwei Wochen bekanntgegeben, mit Ausnahme der Tests für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking „und anderer wichtiger Events würden im Prinzip keine weiteren internationalen Sport-Veranstaltungen stattfinden“.

Betroffen sind im Tennis unter anderem die China Open in Peking, das Masters-Turnier der Herren in Shanghai und die WTA-Finals der Damen in Shenzhen. „Wir sind extrem enttäuscht, dass unsere Weltklasse-Events in China in diesem Jahr nicht stattfinden werden“, sagte WTA-Chef Steve Simon in einer Erklärung. Man respektiere jedoch die Entscheidung. ATP-Geschäftsführer Andrea Gaudenzi erklärte, man habe die Turniere schweren Herzens absagen müssen.

Beide Profiorganisationen kündigten an, weiter an einem neuen vorläufigen Kalender zu arbeiten. Die ATP will ihn innerhalb der kommenden zwei Wochen vorlegen. Erwartet wird demnächst auch eine erneute Entscheidung über die US Open. Das Grand-Slam-Turnier in New York soll eigentlich ab dem 31. August stattfinden. Erst vor wenigen Tagen allerdings sagten die Organisatoren des ATP-Turniers in Washington die Veranstaltung ab, mit der ab dem 14. August die Herren-Tour wieder beginnen sollte.

Die frei gewordenen Wochen im Herbst wollen die Veranstalter des Stuttgarter WTA-Tennisturniers indes nicht dafür nutzen, den Porsche Grand Prix doch noch nachzuholen. „Kurzfristig wäre das sehr schwierig. Für dieses Jahr ist das Thema durch“, sagte Stuttgarts Turnierdirektor Markus Günthardt der Deutschen Presse-Agentur. Der Schweizer verwies auch darauf, dass die Hallenkapazität voraussichtlich nicht gegeben wäre. Aus diesem Grund war bereits im Frühjahr eine Verlegung nicht infrage gekommen. Die hochklassig besetzte Sandplatz-Veranstaltung hätte vom 20. bis 26. April stattfinden sollen.

Derzeit arbeiten die Organisatoren an verschiedenen Szenarien für die Auflage des wichtigsten deutschen Damen-Turniers im nächsten Jahr. „Ich gehe davon aus, dass es stattfinden kann. Die Frage ist, in welcher Form“, sagte Günthardt. Er rechnet damit, dass Zuschauer erlaubt sein werden. Die Frage sei, welcher Anteil der Kapazität belegt werden dürfe.

Die Damen-Tour soll am 3. August in Palermo nach einer fünfmonatigen Turnierpause wieder aufgenommen werden. Der für Mitte August in Washington geplante Auftakt der Herren fällt dagegen aus.

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